Bezeichnung: Strafvollzugslager der SS und Polizei

Gebiet
Polen, Woiwodschaft Pommern, Kreisfreie Stadt Danzig (Gdansk)

Eröffnung

Schließung

Opfergruppe
Angehörige des SS- und Polizeidienstes

Geschlecht
Männer

Namensliste der Insassen

Zahl der Opfer

Rechtsgrundlage

Bemerkungen
Das Strafvollzugslager der SS und Polizei in Danzig-Matzkau war ein deutsches Konzentrationslager bei Danzig. Es unterstand der Waffen-SS. Es war für Angehörige des SS- und Polizeidienstes bestimmt, denen zum Beispiel Befehlsverweigerung vorgeworfen wurde.
Während im Verband der Wehrmacht Vergehen disziplinärer und krimineller Art mit der Verurteilung zu Festungshaft- und Gefängnisstrafen, in schwersten Fällen Todesstrafe, geahndet wurden, wurde in der Waffen-SS jeder Soldat, der sich eines ehrenrührigen und kriminellen Verhaltens schuldig gemacht hatte, aus der Truppe ausgestoßen und in ein KL (Konzentrationslager) als Häftling eingewiesen. Ebenso betroffen waren SS-Angehörige die über bewusst verschleppte Krankheiten den Status der Wehruntüchtigkeit erlangen wollten. Unberührt hiervon blieb die Todesstrafe. In diesen Fällen wurde der Verurteilte ausnahmslos vor Vollstreckung aus der SS ausgestoßen.
Während Soldaten der Wehrmacht, die zu Festungs- oder Strafhaft verurteilt waren, die Möglichkeit hatten, sich in einer sog. Feldstrafeinheit zu rehabilitieren, fiel diese Möglichkeit für Angehörige der Waffen-SS weg. Denn aus dem KL führte kein Weg mehr zur Truppe zurück. Das Strafvollzugslager Danzig-Matzkau nahm daher nur Soldaten auf, deren Vergehen disziplinärer Art war.
Jedoch wurde am 4. August 1944 ein großes Kontingent von Insassen des Strafvollzugslagers zur Niederschlagung des Warschauer Aufstands abgestellt. Die Insassen wurden dem SS-Regiment Dirlewanger zugeteilt. Die Soldaten unter dem Befehl von Oskar Dirlewanger legten bei der Niederschlagung des Aufstandes eine selbst für SS-Einheiten außerordentliche Grausamkeit und Brutalität an den Tag.
Das ehem. Strafvollzugslager Danzig-Matzkau lag südwestlich von Danzig in der Nähe von Borgfeld an der Straße nach Groß-Kleschkau.

Bewährungs-Kompanie 3

Diese befand sich im Strafvollzugslager Danzig-Matzkau.
Im September 1944 kamen von dort ca. 500 Bewährungsschützen, die dem SS-Sonder-Regiment „Dirlewanger“ zugeführt werden sollten.
Auf Befehl des AOK 9 landeten die Männer bei den beiden SS-„T“ Regimentern.
Sie werden in 2 Kompanien aufgeteilt. Die Kp. Baumann wird dem Regiment 5 „Totenkopf“ und die Kompanie Kunikwsky dem III./ Btl. „Theodor Eicke“ unterstellt.

Namensliste

SS-Sturmmann
Böhm Bruno
letzter bekannter Wohnort: Dresden
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

SS-Sturmmann
Böhm Martin
letzter bekannter Wohnort: Dresden
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

SS-Hauptscharführer
Palitzsch Gerhard (Max Arno)
* 17.06.1913 in Tharandt-Großopitz
† 07.12.1944 bei Budapest
vor 1945 Angehörige der Lagermannschaft im KL Oranienburg, KL Lichtenburg, KL Sachsenhausen, KL Neuengamme, KL Sachsenburg, KL Auschwitz u. NL Brünn