Bezeichnung: Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg (Reichsbahnausbesserungswerk)
Gebiet
Sachsen, Direktionsbezirk Dresden, Kreisfreie Stadt Dresden
Das Ausbesserungswerk befand sich zwischen dem Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt und dem heutigen Emerich-Ambros-Ufer. Es bestand aus je einer Wagen- und einer Lokomotiv-Reparatur-Werkstatt, die diagonal zur Hauptrichtung der Bahnhofsgleise ausgerichtet waren. So konnten viele Gleise direkt in die Gebäude geführt und ausbesserungswürdige Güterwagen direkt vom Ablaufberg gesammelt sowie dem Ausbesserungswerk zugeführt werden. Daneben entstanden unter anderem eine Schmiede, große Richthallen sowie mehrere Dienst-, Lager- und Verwaltungsgebäude
Gebiet heute
Eröffnung
Am 23.03.1945 trifft SS-Hauptscharführer Franz Rohloff mit 63 SS-Männer unterer Ränge, darunter zwei Hundeführer mit 500 Häftlingen in Dresden ein.
Schließung
13.04.1945
Unterstellung
Häftlinge
Unter den 500 Männern sind 180 Polen (davon 60 Juden), knapp 90 Russen (kriegsgefangene), über 80 jüdische Ungarn, Italiener, Franzosen, Tschechen und Belgier. Einzelne Häftlinge kommen aus weiteren acht Nationen
Mindestens 79 dieser Häftlinge starben in Dresden, ein Mahnmal am Emerich-Ambros-Ufer erinnert an sie
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
Reichsbahn
Art der Arbeit
Reparaturarbeiten an zerstörten Gleisen für die Reichsbahn.
Lagerausstattung
Ausstattung der Insassen
Lageralltag
Bemerkungen
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren die ausgedehnten Bahnanlagen der Friedrichstadt im Rahmen der Luftangriffe auf Dresden mehrfach Ziel US-amerikanischer und britischer Bomber. Da die Bahnhöfe weiter westlich gelegener Städte bereits schwer beschädigt waren, wickelte die Reichsbahn den Verkehr des Raums Leipzig–Berlin–Dresden ab 1944 zu einem beachtlichen Teil über Dresden-Friedrichstadt ab. Dresden war damals der drittgrößte Bahnumschlagplatz des Deutschen Reiches
Am 7. Oktober 1944 griffen 30 amerikanische Bomber mit rund 80 US-Tonnen Sprengbomben als Ersatz für das Primärziel Brüx (Hydrierwerk Oberleutensdorf) unter anderem den Bahnhof Dresden-Friedrichstadt an. Am 16. Januar 1945 bombardierte die USAAF mit 133 Flugzeugen, 279,8 US-Tonnen Sprengbomben und 41,6 Tonnen Brandbomben tagsüber erneut den Bahnhof Dresden-Friedrichstadt. Auch die Stadtteile Cotta, Löbtau und Leutewitz erlitten Schäden. Dieser Angriff forderte 334 Tote. Den verheerenden Nachtangriffen vom 13. Februar 1945 folgte am 14. Februar von 12:17 bis 12:27 Uhr ein Tagesangriff von 311 B-17-Bombern nebst fünf Begleitjägern der USAAF. Sie warfen bei schlechtem Wetter nach Zielradar 1.800 Sprengbomben und 136.800 Stabbrandbomben ab. Neben den Hauptangriffszielen, zu denen der Bahnhof Dresden-Friedrichstadt und das benachbarte Reichsbahnausbesserungswerk sowie mehrere Rüstungsbetriebe gehörten, wurden auch das Friedrichstädter Krankenhaus und umliegende Stadtteile getroffen. Bei allen Angriffen, die bis zu diesem Zeitpunkt auf den Bahnhof geflogen worden waren, gelang es den alliierten Luftstreitkräften jedoch nicht, den Bahnverkehr wirksam zu unterbrechen.
Erst ein nochmaliger gezielter Angriff auf die Bahnanlagen der sächsischen Hauptstadt, zugleich der letzte der insgesamt acht Luftangriffe auf Dresden, führte zum Totalausfall des Bahnhofs Dresden-Friedrichstadt sowie des Hauptbahnhofs und weiterer Stationen. Die 8. Bomberflotte der USAAF hatte hierfür am 17. April 1945 mit Intervallen in der Zeit von 13:38 bis 15:12 Uhr mit 572 Maschinen angegriffen und 1.385 Tonnen Sprengbomben sowie 150 Tonnen Brandbomben abgeworfen. Ein brennender Benzinzug sowie explodierende Munitionswagen verstärkten zusätzlich die Wirkung des Bombardements. Ein unmittelbar am Personenbahnsteig stehender Zug war mit Panzerfäusten beladen, deren Explosion zur Zerstörung des Empfangsgebäudes auf dem Inselbahnsteig führte