Bezeichnung: Arbeitserziehungslager

Gebiet
Freie Hansestadt Bremen

Gebiet heute

Eröffnung
Mai 1940

Schließung
07.04.1945
die nicht mehr gehfähigen Häftlinge blieben im Lager zurück

Unterstellung
Staatspolizeistelle

Häftlinge
SPD- und KPD- Mitglieder; 40 Bremer Halbjuden; holländische Zwangsarbeiter; 32 britische und irische Seeleute,
polnische, belgische, französische und sowjetische Bürger; zu Beginn etwa 60 Häftlinge, Ende April etwa 600

Geschlecht
Männer

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit
Bau eines U-Boot-Stützpunktes, Verlegen von Kanalrohren auf der Baustelle Schwanewede, Arbeit in der Ziegelei,
Arbeit am Ölbunker

Lagerausstattung

Ausstattung der Insassen

Lageralltag

Bemerkungen
Mitte Oktober 1944 erfolgten Einweisungen durch die Gestapo Bremen für den Arbeitseinsatz bei der Organisation Todt.
Das AEL ist Teil eines großen Lagerkomplexes in Farge gewesen. Von 1940 bis 1942 nutzte die Bremer Gestapo einen
Teil des Fremdarbeiterlagers Tesch. Ab 1942 waren die Häftlinge im Marinegemeinschaftslager untergebracht; ab 1943
wurde ein isoliertes Lager in der Rekumer Feldmark an der Lagerstraße errichtet. Die Einweisung in das AEL erfolgte als Bestrafung. Die Zustände im Lager unterschieden sich zumindest für die polnischen und sowjetischen Gefangenen nicht
von denen in einem KZ. Die Bewachung und Leitung des Lagers lag in den Händen der SS

Firma Gottlieb Tesch

Die Firma Gottlieb Tesch (Berlin) arbeitete seit 1935 als Sub-Unternehmer der Wifo an der Großtankanlage in der Rekumer Heide. Bereits 1938 wurde dort, ca. 500 m ostwärts der heutigen Depotwache, ein Lager für Tschechen eingerichtet, die sich wegen der schlechten Wirtschaftslage Beim Luftangriff am 30. März 1945 durch die 8. Air Force der Amerikaner wurde das Lager ebenfalls getroffen, ein Luftbild vom 19. April 1945 zeigt am rechten unteren Rand nur den nordwestlichen Teil des Lagers und die Schäden damit vermutlich lediglich unvollständig. Das Lager, von der SS verwaltet und bewacht, wurde bei Kriegsende nicht deportiert, was darauf schließen lässt, dass hierin keine „Gefangenen im Sinne der SS“ untergebracht gewesen sein können. Die SS setzte sich ab und englische Soldaten fanden das offene Lager verwahrlost vor - nach einer Quelle möglicherweise bereits am 5. Mai 1945.