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Kampfgruppe Schulze (KG S) steht seit dem 04.04.1945 mit 5 PzV und 6 Pz VI bei Bückeburg im Gefecht um den dort von den Britten angegriffenen Brücken über die Weser.
Panzerdivision Clausewitz (PD Cl.) formiert sich seit dem 06.04.1945 im Raum Soltau / Fallingbostel und befindet sich mit ersten Teilen (5 Pz IV; 5 Pz V; 4 Pz IV/70 und div. Rad- und Halbkettenfahrzeuge) auf dem Marsch von Soltau in Richtung Uelzen.
Einheiten der Panzerdivision „Wiking“ (KG W) übernehmen am 08.04.1945 bei der MNH in Hannover 7 Jagdpanther und 1 Bergepanther. KG W verfügt zusätzlich über 13 Halbkettenfahrzeuge verschiedenster Ausführung. KG „Wiking“ befindet sich am 10.04.1945 im Bereich von Vinnenhorst- Hannover Nordhafen.
"Am Morgen des 08.04.1945 erfuhr Nicolussi-Leck von einem Arbeiter der Hanomag, dass sich noch einige mehr oder weniger einsatzbereite Panzerfahrzeuge auf dem Gelände der Fabrik befänden. Der Hauptsturmführer schickte sofort einige Panzerfahrer aus seiner Kampfgruppe mit dem Arbeiter zum Firmengelände, wo sie auch tatsächlich 7 Jagdpanther und einen Bergepanther fanden."
"10.04.1945: Anruf Oberstleutnant Rudolph, 10.04.1945, 02:45 Uhr, aus Braunschweig, Wehrmachts-Kommandantur: Für s.Pz.Jg.Abt.655 sind am 09.04.1945, 07:30 Uhr, 10 Jagdpanther und 1 Bergepanther im E.-Transport mit voller Kampfbesatzung, aufmunitioniert und aufgetankt, unter Führung eines Offiziers, nach Soltau abgerollt. 1. Dem von Oberstleutnant Rudolph bei M.N.H. Hannover am 07.04.1945, abends, als Vertreter eingesetzten Hauptmann Köppen (von Panzertruppenschule Bergen) wurde befohlen: Alle bei M.N.H. bis 08.04. freigeschaufelten Pantherwannen nach Braunschweig zu überführen. Im ganzen wurden 2 Jagdpanther-Wannen (ohne Turm mit beschädigtem Motor) nach Wefensleben bei Helmstedt überführt. Dort zwei Möglichkeiten: a) diese Wannen als Bergewannen für II./Panzerregiment 130 b) in Helmstedt Verladung Richtung Altengrabow Entscheidung erbeten. Abhängig von Feindlage."
(sPzJgAbt 655 wird am 09.04.1945 bei der MIAG in Braunschweig mit 10 Jagdpanther und 1 Bergepanther ausgerüstet und samt Besatzung per Bahn an die Front verschickt. Es dürfte sich um Teile der II Abteilung Panzerlehrregiment 130 (II./130)gehandelt haben, Ziel dieser Einheiten ist zunächst ein Sammelraum bei Ehra um von dort aus weiter Richtung Harz zu stoßen um sich mit der Arme Blumentritt zu vereinigen. Eine schnelle Zusammenführung scheiterte aber an der allierten Luftüberlegenheit und dem schnellen Vormarsch der Panzerspitzen. Teile der II./ 130 befinden sich in Peine und Heidekrug/Hillerse.)
Btl. Hauptmann Freiherr von Schlippenbach vom Panzerlehrregiment 130 wird am 07.04.1945 bei der MIAG in Braunschweig mit 32 fabrikneuen Jagdpanthern ausgerüstet , dazu 12 Büssing-LKW und 12 Kübelwagen . Von Schlippenbach bildete hieraus 4 Kampfkompanien . Diese setzte sich Richtung Westen in Bewegung, hatten bei Edemissen Feindkontakt und setzte sich dann gen Osten ab. Bedingt Einsatzfähige Jagdpanther des Btl.: Stab Turmnummer: II01, II02, II03 5. Kp. Turmnummer: 501, 502,511,512,513,521,522,523 6. Kp. Turmnummer: 601, 602,611,612,613,621,622,623 7. Kp. Turmnummer: 701, 702,711,712,713,721,722,723 8. Kp. Turmnummer: 801, 802,811,812,813,821,822,823 Diese Fahrzeuge hatten aber von Werk aus Probleme, so das am 11.04.1945 nur noch, 12 Panzer einsatzbereit waren, dies lag aber weniger am Gegner ( 5.US-PD ) als daran, das mehrere Jagdpanther im Motorraum Feuer fingen , anscheinend war da Montagemäßig etwas falsch eingebaut worden, und die Motoren überhitzten viel zu schnell! Diese 12 schlugen sich NW, wobei einer bei Meinersen verloren ging von Braunschweig nach Osten durch. 2 schafften es nach Osten durchzubrechen. Das Fahrzeug von Feldwebel Feuerpfeil zerstörte nahe der Elbe noch 3 Shermans und wurde dann von der Besatzung aufgegeben. Der von Fw. Stock ist derjenige, der es bis nach Rogätz an der Elbe schaffte. Dort wurden sie in eine Kampfgruppe integriert und am Morgen des 13.April gg. die 30.US-ID angesetzt. Stock schaffte es, 2 Shermans abzuschießen, aber die Besatzung gab, nach dem Ihr Fahrzeug 12 mal getroffen wurde, dann den Jagdpanther auf.
Zur Verteidigung der Stadt Hannover standen bereit: Ein Genesenen-Bataillon, ca. 700 Mann 400 schlecht ausgerüstete Feuerwehrleute 25 Volkssturm-Bataillone, die nicht eingesetzt wurden! Flak-Regiment 25 mit ca. 258 Rohren versprengte, Angehörige der Luftwaffe und der Marine
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Einer der bekanntesten Panzerführer in der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“, war der Ritterkreuzträger SS-Hauptsturmführer Karl Nicolussi-Leck.
Karl Nicolussi-Leck wurde am 14.03.1917 in Pfatten bei Bozen in Südtirol geboren. Nach Ablegung des Abiturs begann er ein Studium der Staatswissenschaften. Gleichzeitig engagierte er sich von Kindeszeiten an in der Volkstumsarbeit für seine Südtiroler und wurde schon 1936 Organisationsleiter der NSDAP in Südtirol. Am 10. April 1940 meldete er sich zur Waffen-SS und gehörte 1940 dem Regiment „Der Führer“ an. Von November 1941 bis 1942 besuchte er einen Reserveführerlehrgang an der SS-Junkerschule Bad Tölz und wurde am 20. April 1942 SS-Untersturmführer. Mit Aufstellung der SS-Panzerabteilung „Wiking“ gehörte er ab 1. März 1942 zu dieser und ist damit einer der dienstältesten Panzerführer der Truppe überhaupt. Als 1943 die Pantherabteilung aufgestellt wurde, übernahm „Nico“, wie er von seinen Männern gerufen wurde, am 1. April 1943 die Führung der 8. Kompanie, seit 9. November 1943 als SS-Obersturmführer. Nach dem gelungenen Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy erhielt die 5. SS-Panzerdivision „Wiking“ den Auftrag, den festen Platz Kowel gegen starke sowjetische Übermacht zu halten. Karl Nicolussi-Leck durchbrach am 29. März 1944 die sowjetischen Stellungen acht Kilometer westlich Kowel und brach bis Czerkasy durch. Aus eigenem Entschluss und sich des Risikos wohl bewusst, brach er morgens um 4.15 Uhr mit seinen Panthern auf den Bahngleisen fahrend in die eingeschlossene Stadt Kowel auf. Mit sieben Panthern durchstieß er den Einschließungsring und vereinte sich mit den in Kowel haltenden Verteidigern seiner eigenen Division. An diesen Kampftagen schoss Nicolussi-Leck 17 sowjetische Panzer ab. Dadurch führte er der Verteidigung der Stadt eine fühlbare Verstärkung an Panzerkraft zu, was dazu führte, dass die Stadt Kowel weitere acht tage bis zum Eintreffen von weiteren Verstärkungen, die den Kessel dann endgültig entsetzten, halten konnten. Über 2.000 Verwundeten blieb dadurch das Leben erhalten. Am 1. April 1944 wurde der Südtiroler zum Ritterkreuz vorgeschlagen, was ihm am 9. April 1944 als SS-Obersturmführer und Führer der 8./ SS-Pz.Rgt. 5 „Wiking“ verliehen wurde. Auch bei den Großkämpfen des Sommers 1944 war Karl Nicolussi-Leck mit seinen Panthern erfolgreich. Am 7. Juli 1944 schoss er bei Kruhel sieben T34 und elf PAK ab. Am 5. August 1944 führte Karl Nicolussi-Leck neben seiner Pantherkompanie auch Teile des eigenen SPW-Bataillons. Im Nebel und bei Regen stieß er bei Michalow auf eine sowjetische Pak-Front. Durch seinen weiteren Vorstoß konnten vorübergehend eingeschlossene Truppen ostwärts des Brückenkopfes Warschau befreit werden. Am 18. August 1944 wurde er verwundet, konnte aber bald wieder zur Abteilung zurückkehren. Am 13. Oktober 1944 bewährte sich der Südtiroler erneut im Einsatz an der bedrohten Frontstelle bei Wieliczew. Am 30. Januar 1945 wurde Nico zum SS-Hauptsturmführer d.R. Befördert und er mit der Führung der I. Abteilung des SS-Pz.Rgt. „Wiking“ beauftragt. Am 10. März 1945 erfolgt die Verleihung des Deutschen Kreuz in Gold. 1945 wurden zwei Abholkommandos ins Reich in Marsch gesetzt, um dringend benötigte neue Panzer abzuholen und zur Division zu bringen. Eines führte Ritterkreuzträger Senghaus, das andere SS-Hauptsturmführer Nicolussi-Leck. U.a. Übernahm er sieben Jagdpanther in Hannover und ging mit dieser Kampfgruppe in den letzten Einsatz zu Reichsverteidigung, Auch der einzige Finne, der das Deutsche Kreuz in Gold trug, SS-Obersturmführer Ola Olin, gehörte dazu.
Auch nach dem Krieg blieb Nicolussi-Leck in seiner Heimat Südtirol ein bekannter Mann, er war Techniker, Kunsmäzen und Philosoph. Die Gründung der Fachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana ist u.a. ihm zu verdanken. Nicolussi-Leck war Mitbegründer und 35 Jahre lang Präsident des Südtiroler Bildungszentrum (SBZ). Das SBZ hat unter ihm auch viel für die deutsche Sprache und deren Gebrauch in Südtirol getan, u.a. Durch die Organisation von Kursen zur Vorbereitung auf die Anwaltsprüfung in deutsche Sprache. 2006 wurde er zum Ehrenpräsidenten des SBZ ernannt. Außerdem war er lange Jahre Präsident des Hochschulrates. Karl Nicolussi-Leck war der Initiator für das Italienische Rechtsstudium an der Universität Innsbruck. Seinen Kameraden aus der Kriegszeit blieb er stets eng verbunden, viele besuchten ihn in seiner Südtiroler Heimat.
Das Ende der Kampfgruppe Nicolussi-Leck Die Kampfgruppe hat am 15.04.1945 nahe der ehemaligen Bahnhaltestelle Bokelberge (heute im Wald an der Straße von Langenklint nach Bokelberge) zwei erbeutete LKWs der Amerikaner auf den Gleisen angezündet. Mit dem Beute Jeep setzte sich die Gruppe von Ola Lin ab und erreichte Süddeutschland. Da die Amerikaner bereits am 10.04 bis Gifhorn vorgedrungen waren, musste die Gruppe mehrfach die feindlichen Linien passieren. Zwei nicht mehr einsatzbereite Jagdpanther sollten auf Befehl von HSF Nicolussi-Leck zuerst im Moor versenkt werden. Er ging vorher mit einigen Männern zurück nach Hohne um sich dort den Amerikanern zu ergeben. Die an der Haltestelle Bokelberge verbliebene restliche Gruppe zog den an der damaligen Bahnlinie gelegenen Waldweg in Richtung Wilsche vor. (Die Bahnlinie ist zwischnzeitlich abgebaut aber die Aufschüttung der Gleisanlagen ist im Gelände noch sichtbar) Nach ca. 600 Metern zündeten die Männer die beiden Jagdpanther neben dem Waldweg an. Hier brannten die beiden Panzer aus und standen dort im Wald noch ca. 3-4 Jahre bis diese verschrottet wurden. Bericht eines damals 15 Jahre alten Jungen aus Wilsche. Als die Männer den Ort Wilsche zu Fuß erreichten, schlugen Sie auf einem Bauernhof Ihre Gewehre über einem Feldstein kaputt. Dabei löste sich sogar noch ein Schuß. Die Männer versuchten dann die Uniformen gegen Zivil zu tauschen und setzten sich einzeln in Richtung Gifhorn ab, um möglichst der Gefangenschaft zu entgehen. (Die ehemalige Gruppe operierte zu diesem Zeitpunkt ca. 60- 80 km hinter der Hauptkampflinie).
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