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Tötung eines jungen Arbeitsjuden bei der Ausführung von Planierungsarbeiten auf dem Sortierplatz
Als während der Transportarmen Zeit des Jahres 1943 ein größerer Teil der Häftlinge mit Planierungsarbeiten auf dem Sortierplatz beschäftigt war, sollte ein junger Mann gemeinsam mit einem anderen eine Sandkiste tragen. Er war aber so schwach, dass er die Kiste nicht hochheben konnte. Daraufhin schlugen drei bis vier SS-Leute, unter ihnen die Angeklagten Franz und Miete, mit ihren Peitschen so lange auf den Jungen ein, bis er zusammenbrach. Den am Boden Liegenden traten die beteiligten SS-Männer mit Füssen, bis er auf Anweisung von Franz ins Lazarett gebracht und dort erschossen wurde.
Obwohl die Angeklagten Franz und Miete diesen Vorfall in Abrede stellen, ist er durch die glaubhafte eidliche Bekundung des 42 Jahre alten, in Warschau lebenden Metzgers Roj., der das Geschehen aus der Nähe beobachtet hat, erwiesen. Der Zeuge hat Franz und Miete sofort wiedererkannt. Er hat seine Aussage ruhig und bestimmt gemacht. Seine Schilderung von Einzelheiten des Lagerlebens stimmt in zahlreichen Punkten mit den Aussagen anderer Zeugen berein, die außerhalb Polens leben und mit denen Roj. keinerlei Verbindung unterhält.
Das Schwurgericht hat keine Bedenken, ihm zu glauben.
Durch seine Aussage ist zwar bewiesen, dass Miete mit Peitschenhieben und Fußtritten bei der Misshandlung des jungen Mannes mitgewirkt hat. Dagegen ist es nicht geklärt, ob er den Verletzten auch im Lazarett erschossen hat, da sich der Zeuge nicht mehr dessen sicher ist, ob Franz die Anordnung zum Erschießen des jungen Mannes an Miete oder an einen anderen SS-Mann gegeben hat. Andererseits ist das Gericht aber davon überzeugt, dass Miete sich an der Misshandlung in dem Bewusstsein beteiligt hat, der so erheblich zusammengeschlagene junge Mann werde letzten Endes einen Gnadenschuss im Lazarett erhalten, denn Franz pflegte Häftlinge, die durch eine Misshandlung ihre Arbeitsfähigkeit eingebüsst hatten, nicht am Leben zu lassen, wie zahlreiche Zeugen, darunter der Ingenieur Gl., der Kaufmann Do. und der Klempner Oscar Stra., bekundet haben. Diese Einstellung des Franz war Miete genau bekannt, da er in mehreren anderen Fällen von Franz mit der Liquidierung verletzter Häftlinge beauftragt worden war.
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