Landsberg am Lech

Strafanstalt

Landsberg am Lech Hindenburgring 12
Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landkreis Landsberg am Lech

Die Anstalt wurde 1908 durch Ausgliederung von Teilen des Gefängnisses Ebrach als Staatliche Gefangenenanstalt Landsberg a. Lech nach Plänen von Hugo Höfl in zurückhaltend klassizierendem Jugendstil erbaut. Zum Baukomplex, der nach den „modernen Richtlinien des Strafvollzugs“ von der Königlichen Staatsbauverwaltung errichtet wurde, gehören eine Reihe weiterer Gefängnisbauten und Dienstwohnungen.

Erster Festungshaftgefangener war Anton Graf von Arco auf Valley, der im Februar 1919 den bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner erschossen hatte.

1923/24 verbüßte Adolf Hitler hier 264 Tage Festungshaft.

Im Landsberger Gefängnis starben in den letzten Kriegsjahren viele Häftlinge an Hunger und mangelnder medizinischer Versorgung. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 17. Mai 1945 sind allein 91 Opfer nachgewiesen. Es sollen nach einer Zeugenaussage insgesamt Hunderte gewesen sein. Die Opfer wurden auf dem Gefängnisfriedhof beigesetzt.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa richtete ab 1. Januar 1947 die United States Army im Gebäude der Gefangenenanstalt Landsberg das War Criminal Prison No. 1 (deutsch Kriegsverbrechergefängnis Landsberg am Lech) ein.

Hier wurden Haftstrafen und Todesurteile aus diversen Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher vollstreckt.

Das WCP No. 1 wurde am 9. Mai 1958 aufgelöst und die Anstalt an die bayerische Justiz zurückgegeben.


22.03.1933

Am 22.03.1933 werden die ersten Politischen „Schutzhafthäftlinge“ zusammengepfercht auf offenen LKWs aus der Strafanstalt Landsberg am Lech Hindenburgring 12 ins Schutzhaftlager (Konzentrationslager) Dachau gebracht. Hier werden sie am 22.03.1933 von den dort eingesetzten Beamten der 2. Polizei-Hundertschaft (Bayerische Landespolizei) unter dem Kommando des Polizei-Hauptmanns Schlemmer bereits erwartet und ins Lager gebracht und registriert.