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Hirzenhain |
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AEL Heddernheim (Außenstelle Hirzenhain) |
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Arbeitserziehungslager Heddernheim (Außenstelle Hirzenhain)
Hirzenhain Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetteraukreis
Die Gemeinde Hirzenhain liegt am Niddertal am Rande des Vogelsberges. Hirzenhain besteht aus den Ortsteilen Glashütten, Hirzenhain und Merkenfritz. Der Ortsteil Glashütten hat noch die angegliederten Ortsteile Streithain und Igelhausen.
In der Gemeinde Hirzenhain selbst hielten sich unabhängig von dem Lager Breuer Werke im Juli 1944 dreiundzwanzig Zwangsarbeiter auf, darunter zwölf Letten. Im März 1945 waren es 25 Zwangsarbeiter. Zum 30. Juni 1943 stellte die Buderusschen Eisenwerke GmbH ihren Betrieb offiziell ein, die Breuer-Werke meldeten sich zum 1. Juli 1943 als Wehrrüstungsbetrieb in Hirzenhain an. Das Arbeitslager versorgte die Breuer-Werke AG, eine Tochter der Buderus AG aus Wetzlar, mit Strafgefangenen und Zwangsarbeitern als Arbeitssklaven
Häftlingsstand Januar 1945 938 Personen davon 564 Ostarbeiter, 166 Italiener, 127 Ukrainer, 53 Polen, 17 Belgier und zehn Niederländer.
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Arbeitserziehungslager für Frauen |
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01.08.1944 - 26.03.1945 als eigenständiges Frauenarbeitserziehungslager eingerichtet und unterstand der Gestapo Frankfurt. Für die Einrichtung dieses Lagers in Hirzenhain hatte zum einen die Lage des Ortes, die Luftangriffe erschwerte und zum anderen die günstige infrastrukturelle Lage des Ortes, gesprochen. Entscheidend war aber, dass bei den Breuer-Werken die Panzerteilherstellung nur durch den dortigen Einsatz von polnischen Arbeitskräften garantiert werden konnte. Die Polinnen wurden auch nach der Verbüßung ihrer regulären Haftstrafen von den Werken eingesetzt, was zu einem Konflikt zwischen der Werksleitung und der Darmstädter Justiz geführt hatte. Das Lager war auf dem Firmengelände der Breuer-Werke, im Lagerbereich III angesiedelt worden. Es bestand aus zwei Steinhäusern, einer Holzbaracke sowie sechs Behelfsbaracken aus Holz, die 20qm groß waren. Der Bau von drei weiteren Baracken war ebenfalls noch für das Jahr 1944 vorgesehen. Zudem befand sich ein Wasserturm
im Lagerbereich III. Bewacht wurde das Lager von 15 Aufsehrinnen und einer zwölfköpfigen Wachmannschaft. Es diente zum einen der Disziplinierung der Zwangsarbeiterinnen in der Region aber zugleich auch der Einschüchterung der deutschen Bevölkerung. Durchschnittlich war da Lager mit 170 bis 180 Häftlingen belegt, die vorwiegend aus der Sowjetunion, Deutschland, Frankreich und Polen, sowie aus Belgien, Litauen, den Niederlande, Italien, Bulgarien und Luxemburg stammten. Ihre Lagerzeit hier dauerte im Schnitt acht Wochen. In dieser Zeit rodeten sie Wälder, arbeiteten im Steinbruch bei Nidda oder hoben Luftschutzgräben aus. In der Rüstungsproduktion selbst wurden sie nicht eingesetzt.
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Lager für ausländische Zwangsarbeiter |
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Lager für ausländische Zwangsarbeiter
(Offizielle Anschrift: Lager für ausländische Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, Lagerbereich II, Breuer-Werke GmbH.
ab 1943 Die Breuer-Werke unterhielten in Hirzenhain ein Lager für Zwangsarbeiter. Angesiedelt war dieses Lager auf dem Firmengelände im Lagerbereich II, der 1943 errichtet und seitdem immer wieder erweitert wurde. Hier waren "Zivilarbeiterinnen und "Zivilarbeiter" aus Frankreich, Belgien, den Niederlande, Polen und der Sowjetunion, aber auch italienische Militärinternierte untergebracht. Das Lager wurde durch die Breuer-Werke selbst betrieben.
Das Lager war im Lagerbereich II auf dem Firmengelände der Breuer-Werke untergebracht. 1943 waren die ersten beiden Holzbaracken des Lagers errichtet worden. Im folgenden Jahr wurden zwei Steinhäuser und eine Wirtschaftsbaracke errichtet. Häftlingsstand bis 1944 467 davon 72 Polen, 382 Ostarbeiter, fünf Niederländer, 26 Flamen, ein Italiener, und vier Staatenlose Häftlingsstand Januar 1945 938 davon 564 Ostarbeiter, 166 Italiener, 127 Ukrainer, 53 Polen, 17 Belgier und zehn Niederländer.
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27.05.1944 |
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Auf dem Fabrikgelände macht sich bei Entladearbeiten ein Waggon mit Briketts selbständig, stürzt dabei um, es entsteht dadurch Sach- aber kein Personenschaden.
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23./24.03.1945 |
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In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1945 gegen 1:00 Uhr werden 44 (von 49 Häftlingen, 5 Frauen war die Flucht gelungen) weibliche Häftlinge aus dem Gefängnis Frankfurt am Main Klapperfeldstraße 5 unter Bewachung ins Arbeits- und Erziehungslager Hirzenhain (AEL) eingeliefert.
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26.04.1945 |
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Am 26. März 1945 Nachmittags werden am Ortsausgang von Hirzenhain 81 Frauen und sechs Männer, darunter die 44 Frauen aus Frankfurt von einem SS Kommando erschossen. (Das Massaker von Hirzenhain)
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30.03.1945 |
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Am 30. März 1945 rücken Einheiten der 3. US-Armee in Hirzenhain ein.
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Breuer-Werke |
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Unternehmensgeschichte
14.03.1731 Gründung der Buderusschen Eisenwerke durch J. W. Buderus
13.03.1884 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Lollar unter Übernahme des gesamten Gruben- und Hüttenbesitzes der früheren Handelsgesellschaft "Gebr. Buderus" mit einem Grundkapital von M 12.000.000,00.
1895 Die "Eisenwerke Lollar" gehören bis 1895 den "Buderus'schen Eisenwerken"
17.08.1901 Baubeginn einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1905 Aufnahme der "Eisenwerke Lollar Aktiengesellschaft" in Lollar
1907 Erwerb der Karlshütte in Staffel bei Limburg (Lahn)
1. Weltkrieg Während des Krieges 1914-1918 geht die Gesellschaft zur Stahlfabrikation über.
1919 Aufnahme der "Aktiengesellschaft Westdeutsches Eisenwerk" in Kray.
1919 Die Gesellschaft besitzt seither sämtliche RM 1.800.000,00 Anteile der "Eisenwerke Hirzenhain G. m. b. H."
1920 Die Stahlfabrikation wird in die neugegründete "Stahlwerke Röchling-Buderus A.-G." eingebracht.
1926 Erwerb der Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaft Siebenplaneten
1927 Errichtung einer Schleuderrohrgießerei auf der Sophienhütte in Wetzlar
1928 Auf der Abteilung "Westdeutsches Eisenwerk" in Kray wird eine Fabrik für die Herstellung von gußeisernen porzellanemaillierten Badewannen und sonstigen Sanitätsgußwaren errichtet.
1929 Unter Aufgabe des Hochofenbetriebes der Georgshütte wird die Roheisenerzeugung auf der Sophienhütte in Wetzlar zusammengefaßt. Zu diesem Zwecke wird das Hochofenwerk der Sophienhütte grundlegend erneuert und verbessert, so daß die Leistungsfähigkeit der drei Hochöfen in Übereinstimmung mit dem gestiegenen Roheisenbedarf auf jährlich 275000 t gesteigert wird.
1929 Das Elektrizitätswerk wird ganz nach der Sophienhütte verlegt und das alte Kraftwerk der Main-Weser-Hütte abgeworfen.
1930 Auf der Sophienhütte Verbesserungen der Kraftanlagen.
1930 Inbetriebnahme einer neuen Trockengasreinigungsanlage (auf der Sophienhütte)
1930 Der Betrieb der "Geiger'schen Fabrik für Städtekanalisation G. m. b. H.", Karlsruhe, wird von der "Steuerwerk A.-G." übernommen, die ihn als "Abteilung Geiger" in erweitertem Umfange fortführt.
01.01.1931 Mit Wirkung ab 1. Januar Verpachtung der Überlandzentrale mit Ausnahme der Stromerzeugungsanlagen an die "Preußische Elektrizitäts-A.-G.", Berlin.
06.05.1932 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 6. Mai 1932 werden die "Eisenwerke Hirzenhain G. m. b. H.", deren sämtliche RM 1.800.000,00 Anteile die Gesellschaft bereits besitzt, mit dieser verschmolzen.
24.11.1932 Durch Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24. November 1932 wird eine Interessengemeinschaft mit der "Hessen-Nassauischen Hüttenverein G. m. b. H.", Biedenkopf-Ludwigshütte, unter gleichzeitigem Erwerb von mindestens 76 % des Stammkapitals der genannten Gesellschaft genehmigt. Im Verfolg dieses Beschlusses werden über 90 % der ausstehenden Anteile der G. m. b. H. erworben. Von dem Gesellschaftskapital der "Hessen-Nassauischen Hüttenverein G. m. b. H." von Reichsmark 4.410.000,00 befinden sich im Eigenbesitz des Hüttenvereins RM 385.200,00 Von den restlichen RM 4.024.800,00 sind RM 3.007.600,00 durch Umtausch gegen Aktien im Verhältnis von 1:1. RM 794.100,00 gegen Barzahlung von RM 300,00 für nom. RM 1.000,00 Anteile in den Besitz der Buderus'schen Eisenwerke übergegangen. Die hingegebenen RM 3.007.600,00 Aktien werden bei der Mitteldeutschen Creditbank Niederlassung der Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt (Main), für die umtauschenden Gesellschafter der "Hessen-Nassauischen Hüttenverein G. m. b. H." deponiert mit der Maßgabe, daß die Gesellschafter davon RM 1.000.000,00 Aktien am 31. Dezember 1936, Reichsmark 1.000.000,00 Aktien am 31. Dezember 1937 und restliche RM 1.007.600,00 Aktien am 31. Dezember 1938 abrufen können.
11.12.1933 Das Gesellschaftskapital der "Hessen-Nassauischen Hüttenverein G. m. b. H." wird durch Beschluß der außerordentlichen Gesellschafterversammlung vom 11. Dezember 1933 im Wege der vereinfachten Kapitalherabsetzung auf RM 2.205.000,00 herabgesetzt und auf RM 3.000.000,00 wiedererhöht. Die Kapitalerhöhung wird in vollem Umfange von den Buderus'schen Eisenwerken übernommen. Mit der Vereinigung mit dem "Hessen-Nassauischen Hütten-Verein" setzt Buderus seine Entwicklung zu einem großen, vielleicht sogar dem größten Gießereikomplex fortgesetzt. Zu dem eigenen Anteil an dem Felderbesitz im Lahn-Dill-Kreis und in Oberhessen von 16.48 % treten 8.3 % Anteil des Hüttenvereins, so daß Buderus mit nunmehr 24.78 % Anteil nach der Fried. Krupp A.-G. (31.58%) den größten Anteil im Gebiet hat.
1935 Übernahme des erhöhten Gesellschaftskapitals von RM 1.000.000,00 der Breuer-Werke G. m. b. H., Frankfurt (Main)-Höchst, einer Auffanggesellschaft für die in Liquidation getretene Breuer-Werk A.-G. in Frankfurt (Main)-Höchst.
1935 Es wird das Gesamtvermögen der "Portland-Cementwerke G. m. b. H.", Wetzlar, und der "Gesellschaft zur Errichtung von Wohnhäusern m. b. H.", Lollar, auf die Buderus'sche Eisenwerke, Wetzlar, übertragen.
1935 Der Besitz an Grubenfeldern wird an einigen Stellen durch Neuerwerb abgerundet.
07.05.1935 Die Hauptversammlung vom 7. Mai 1935 beschließt eine Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung der nom. RM 300.000,00 Vorzugsaktien Abschluß eines langjährigen Abkommens mit der "Preußischen Bergwerks- und Hütten-A.-G.", Berlin, über den Bezug von Eisenstein aus dem Feldbesitz dieser Gesellschaft im Dilltal.
19.11.1935 Durch Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung vom 19. November 1935 der Buderus'schen Eisenwerke wird das Vermögen der "Hessen-Nassauischen Hüttenverein G. m. b. H." auf die Buderus'schen Eisenwerke auf Grund der Umwandlungsbilanz vom 1. September 1935 übertragen, wobei die Inhaber der noch ausstehenden Hüttenvereins-Anteile im Betrage von RM 111.550,00 (vor der Zusammenlegung RM 223.100,00) in bar, und zwar zu pari, abgefunden werden.
1936 Die Gesellschaft schließt ein Abkommen mit der "Burger Eisenwerke G. m. b. H." zu Burg (Dillkreis), wonach die Bewirtschaftung des gesamten Grubenbesitzes dieser Gesellschaft in ihre Hände übergeht.
1937 Erwerb der Grube Königszug mit dem zugehörigen Felderbesitz und der Eisengießerei Rothehütte bei Königshütte (Harz) von der "Preußischen Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft"
1937 Umbau und Neuzustellung von Hochöfen sowie weiterer Ausbau im Bergbau
1937 Übernahme von Anteilen der Breuer-Werke G. m. b. H., Frankfurt (Main)-Höchst.
1938 Weiterer Ausbau der Bergbaubetriebe, Hochofenanlagen Wetzlar und Oberscheid sowie Eisengießereien
1938 Übernahme der Geschäftsanteile der "Triumph-Werke, Herd- und Ofenfabriken G. m. b. H.", Wels
1938 Übernahme der restlichen Geschäftsanteile der "Hochofenschwemmsteinfabrik Oberscheid G. m. b. H." und Auflösung durch Übernahme des Vermögens der letzteren.
1939 Verkauf von RM 200.000,00 eigenen Aktien
1939 Erhöhung der Beteiligung an Wohnungsbaugesellschaften
1939 Auflösung dreier kleinerer Gewerkschaften und Übernahme ihres Vermögens.
1940 Zur Erfüllung neuer Aufgaben sowie zur Notwendigkeit der Betriebsmittelverstärkung Verkauf der bisher gebundenen Vorratsaktien von RM 4.306.800,00
1940 Fortsetzung des Ausbaues sämtlicher Betriebe.
1941 Übernahme des von RM 1.000.000,00 auf Reichsmark 3.000.000,00 erhöhten Gesellschaftskapitals der "Breuer-Werke G. m. b. H."
1942 Übernahme des von RM 3.000.000,00 auf Reichsmark 5.000.000,00 erhöhten Gesellschaftskapitals der "Breuer-Werke G. m. b. H."
31.12.1942 Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1942: Die Rohstoffbetriebe werden ohne nennenswerte Veränderung weitergeführt. Die Eisen verarbeitenden Werke waren vielfach vor neue Aufgaben gestellt, die dank der pflichtbewußten Mitarbeit der Gefolgschaft bewältigt werden konnten.
22.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1947 Teile des Betriebsvermögens werden durch das Land Hessen verstaatlicht
1952 Teile des Betriebsvermögens werden in die "Hessische Berg- und Hüttenwerke AG", Wetzlar, überführt
Frühjahr 1955 Im Frühjahr verkauft die Deutsche Bank rund 35% des Aktienkapitals von Krauss-Maffei an die Buderus'schen Eisenwerke in Wetzlar, die ihrerseits zu rund 40% und später nahezu 100% in die Hände des Industriemagnaten Dr. Friedrich Flick gelangen.
1956 Flick übernimmt die Aktienmajorität bei Buderus.
1958 Die Aktienmajorität der "Burger Eisenwerke" (Juno) und damit auch eine Mehrheit an den "Senking-Werken", Hildesheim, werden übernommen.
1965 Die Teile des Betriebsvermögens, die 1952 in die "Hessische Berg- und Hüttenwerke AG", Wetzlar, überführt wurden wieder von der "Buderusschen Eisenwerke AG" übernommen
1994 Buderus wird wieder selbständig.
2003 Übernahme durch die Robert-Bosch-Gruppe
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