Theresienstadt

Anfang April 1945 schickten die Nazis von Bergen-Belsen drei Züge mit jeweils 2500 Häftlingen zur Vernichtung nach Theresienstadt. Der letzte dieser drei Züge verließ Bergen-Belsen am 10. April 1945. Bedingt durch die vorrückende Front irrte der Todeszug mit den aus mehr als zwölf Nationen stammenden jüdischen Häftlingen dreizehn Tage ziellos durch Deutschland.







Die Fahrt endete bei Tröbitz, einem Dorf in Brandenburg. Hier befreite am 23. April 1945 die Rote Armee über 2000 todkranke erschöpfte Menschen aus den Viehwaggons. Eine Vielzahl von Häftlingen erlebte diesen Augenblick nicht mehr, sie waren bereits während der Fahrt hauptsächlich an Flecktyphus gestorben. Die Toten aus dem Zug wurden in Massengräbern im Umkreis der Gemeinden Tröbitz und Schilda beigesetzt, so unter anderem an den Bahnkilometern 101,6 bei Langennaundorf und 106,7 in der Gemarkung Wildgrube.
Nur wenige der Überlebenden hatten in den verlassenen Häusern der nahe gelegenen Dörfer Tröbitz und Schilda eine provisorische Unterkunft gefunden. Der Todeszug aus Bergen-Belsen ist als "Zug der Verlorenen" oder auch als der "Verlorene Transport" in die Geschichtsschreibung eingegangen.

Kilometerstein 101,6
Die Gedenkstätte Langennaundorf liegt im Wald und unmittelbar am Bahndamm der Kilometerstein 101,6. Der Todeszug war hier am 20. April 1945 stehen geblieben, da die durch einen Luftangriff zerstörte Eisenbahnbrücke die Weiterfahrt verhinderte. An diesem Bahnkilometer 101,6 wurden die Toten aus dem Zug in einem Massengrab beigesetzt.

Aar

Aaron Siegfried Dr.
* 11.01.1887
Velbert
Wuppertal
(Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreisfreie Stadt Wuppertal)
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(unterwegs am 19.04.1945 in Schipkau verstorben)