Auschwitz

Der Transport Nu 22 (Zug 901-17) bestand aus 1000 Personen (darunter 544 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren ), und kam aus Drancy. Die Menschen waren im Internierungslager für Juden und unerwünschte Elemente Drancy inhaftiert. Ziel dieses Transportes war das KL Auschwitz. Nach der Selektion werden 90 Männer, die die Nummern 61185 - 61274 erhalten, und 18 Frauen, die die Nummern 18235 - 18252 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. 892 Personen aus diesem Transport wurden der Sonderbehandlung (vergast) zugeführt. 7 Männliche Personen aus diesem Transport haben den Krieg überlebt.

Bericht

Der Transport vom 21. August 1942 umfasste etwa 1000 Juden. Darunter befanden sich mehr als 500 Kinder, die am 19. August aus den Lager Beaune-la-Rolande nach Drancy transferiert wurden, wo sie seit der Vel d’Hiv-Massenverhaftung einen Monat zuvor eingesperrt worden waren. Die meisten dieser Kinder, deren Eltern in den Wochen davor deportiert und von ihren Kindern getrennt worden waren, besaßen die französische Staatsangehörigkeit.
Am 11. August informierte Röthkes Mitarbeiter im Judenreferat Horst Ahnert das RSHA, dass er, da die Verhaftung von den Juden zum Stillstand komme, plane, die in den Lagern des Départements Loiret eingesperrten Kinder zu schicken, um die kontinuierliche Abfahrt von Zügen in der vorgesehenen Frequenz zu gewährleisten. Zwei Tage später bewilligte Adolf Eichmanns Stellvertreter im RSHA-Judenreferat, Rolf Günther, die Deportation von Kindern, ordnete aber an, keinen Zug allein mit ihnen zu füllen. Um dies zu vermeiden wurden die Kinder zuerst ins Lager Drancy transferiert, wo sie sich einige Tage nach ihrer Ankunft etwa 400 Erwachsenen anschlossen, die einen Zug in den Osten bestiegen.

Unter den erwachsenen Deportierten waren rund 300 Juden, die seit ihrer Festnahme während der Vel d’Hiv-Massenverhaftung in Drancy interniert waren. Etwa 60 Juden wurden aus Pontarlier transferiert, einer Gemeinde in der Region Franche-Comté in der besetzten Zone. Der Dienst für Ausländer und Judenfragen in der Polizeipräfektur bestätigte in einer Mitteilung vom 17. August, dass am folgenden Tag um 7 Uhr morgens 66 Juden aus Pontarlier im Lager Drancy ankommen sollten. Der französischen Gendarmerie wurde befohlen, die Neuankömmlinge hinter Stacheldraht abzusondern, während sie auf ihre Durchsuchung warteten.

Am 20. August schickte Röthke der Feldgendarmerie Anweisungen, die die anstehenden Transporte von der Bahnstation Bourget-Drancy betrafen, einschließlich des für den 21. August angesetzten. Demnach sollte die Feldgendarmerie einen Offizier und acht Wachleute abstellen, die um 6:00 Uhr im Lager Drancy bereitzustehen hätten.

Am nächsten Tag bestätigte Röthke die Abfahrt des Zuges 901-17 von der Station Bourget-Drancy nach Auschwitz mit insgesamt 1000 Juden an Bord. Gemäß dem Fahrplan für die erste Deportation aus Drancy im Juni 1942 nahm der Zug vermutlich die folgende Route: Nach der Abfahrt aus Drancy passierte er Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlons-sur-Marne, Revigny, Bar le Duc, Lérouville und Novéant (Neuburg), den letzten Halt vor der deutschen Grenze. Er wurde von einem Offizier und 30 Männern der französischen Gendarmerie gemeinsam mit einem kleinen Kontingent der Feldgendarmerie bewacht, bevor er die Grenze in Novéant erreichte. Dort wurde die Wachmannschaft von der deutschen Ordnungspolizei abgelöst.

Am 28. Juli schickte Röthke dem Sipo-SD-Kommandant in Frankreich, Helmut Knochen, und dessen Stellvertreter Kurt Lischka Direktiven mit dem Fahrplan für die nächsten 13 Transporte aus Frankreich, einschließlich des für den 21. August angesetzten. Er erklärte: [...]„Für die Deportationen werden deutsche Güterwaggons eingesetzt, wie es bereits bislang der Fall war.“ Während die Waggons aus Deutschland stammten, wurde die Lokomotive des Zugs von der Staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs (SNCF) zur Verfügung gestellt; SNCF-Personal begleitete den Zug bis zur Grenze in Novéant (Neuburg).

Die damals 22-jährige Rose Goldberg gehörte zu den Deportierten und schrieb während der Zugfahrt einen Brief an ihre Mutter: „Liebe Mutter, ich bin auf dem Weg nach Metz, der Rest der Strecke ist unbekannt. Uns wurde Proviant für drei Tage gegeben… Mach Dir keine Sorgen um mich. Tausend Küsse.“

Nach der Selektion werden 90 Männer, die die Nummern 61185 - 61274 erhalten, und 18 Frauen, die die Nummern 18235 - 18252 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. 892 Personen aus diesem Transport wurden der Sonderbehandlung (vergast) zugeführt. 7 Männliche Personen aus diesem Transport haben den Krieg überlebt.

Quelle: Gedenkstätte yad vashem