Auschwitz
am 10.12.1942 erreicht der am 10.12.1942 aus dem Durchgangslager Malkinia abgegangene Transport mit 2500 Juden und unerwünschte Elemente das KL Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 524 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 1 976 Menschen werden der Sonderbehandlung zugeführt. Einer der Deportierten ist der am 08.09.1910 in Nasielsk geborene Pole Fridman Lejb. Er erhält die Häftlingsnummer 81 459 und wird dem jüdischen Sonderkommando zugeteilt.
Lewenthal Salmen (jüdischen Sonderkommando)
* 05.01.1918 in Ciechanow
Student
Ankunft Auschwitz am 10.12.1942 aus dem Durchgangslager Malkinia. Von 2500 Deportierten werden 1976 in der Gaskammer erstickt. Einer der Köpfe der Widerstandsgruppe unter den Krematoriumshäftlingen. Lewenthal verfaßte einen Bericht, den er vergräbt und der 1962 beschädigt auf dem Krematoriumsgelände gefunden wird. Er schildert ausführlich den Ablauf des geplanten und gescheiterten Aufstands. Außerdem beschäftigt ihn die Frage, was einmal über Auschwitz bekannt werden wird: »Die Geschichte von Auschwitz-Birkenau als Arbeitslager im allgemeinen, und im besonderen als Vernichtungslager von Millionen von Menschen, wird — wie ich glaube — der Welt nicht gut genug überliefert werden. Einen Teil übermitteln Zivilisten. Und den Rest werden — vielleicht — diejenigen Polen erzählen, die dank eines Zufalls am Leben blieben oder die Vertreter der Lagerelite, welche die besten Plätze besetzen.« Lewenthal weiter: »Klar, daß sie nichts über die Taten, die sie im Lager begangen haben, erwähnen werden, als jeder kleinste Vorarbeiter einen Menschen für eine Portion Brot erschlug. Es gab in diesem Lager eine Zeit, während der Jahre 1941-1942, als jeder Mensch, wirklich jeder, der mehr als zwei Wochen im Lager lebte, schon auf Kosten anderer Opfer lebte, auf Kosten des Lebens anderer, oder dessen, was er ihnen weggenommen hatte.«