Lodz (Litzmannstadt)

Transportliste

Am 27.10.1941 um 7:50 Uhr verläßt ein Sonderzug mit 1003 Niederrheiner darunter Männer, Frauen und Kinder den
Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf mit Ziel Lodz. Der Zug erreicht Lodz am 28.10.1941.

Geschichte des Transportes
Der Transport geht am Montag den 27.10.1941 ab Düsseldorf um 7:50 Uhr ab

Es muss pro Person mitgenommen werden:
Zahlungsmittel bis zu 100.- RM
Ein Koffer mit Ausrüstungsgegenständen bis zu 50 Kg
Vollständige Bekleidung.
Bettzeug mit Decke.
Verpflegung für 8 Tage (Brot, Mehl und Hülsenfrüchte)
Marschverpflegung für 2 Tage. (Butterbrote)Vermögenseinziehung

Das Vermögen der zu evakuierenden Juden wird mittels kleinem Formular staatspolizeilich sichergestellt und beschlagnahmt. Das Formular ist daher bei der Vorladung von den Juden zu unterschreiben und festzuhalten. Die vorliegenden Vermögenserklärungen sind von jedem Juden auszufüllen und zu unterschreiben und zurückzugeben. Sämtliche Formulare müssen bis Freitag, den 24.10.1941 vormittags in
Düsseldorf Stapoleitstelle, II B 4, Zimmer 226, sein.

Die Wohnungen der Juden sind zu verschließen und zu versiegeln.

Ankunft in Lodz
1003 Niederrheiner wurden am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto Lodz deportiert, darunter Männer, Frauen und Kinder. Lediglich 16 aus diesem Transport haben Ghetto und Konzentrationslager überlebt.

Es ist zwölf Grad Celsius unter Null, als die Juden aus dem Rheinland im Getto eintreffen. Der erste Schnee ist gefallen. Und aufgrund vieler Verspätungen erreichen sie Lodz erst mitten in der Nacht. Die Unterkunft der 1003 Juden sind zwei leere Schulsäle. Leer meint hier wirklich leer: keine Schränke, Tische oder Stühle, nicht einmal Pritschen stehen bereit. 500 Menschen werden auf jeden Saal verteilt, drei Latrinen gibt es und eine Wasserpumpe im Hof.