Konzentrationslager Auschwitz (Osvetim)

Mit dem fünften Transport des RSHA wurden 995 Juden (363 Männer und 123 Jungen sowie 400 Frauen und 109 Mädchen) aus dem Durchgangslager für Juden und unerwünschte Elemente Mechelen/Malines (St. Georges Kaserne) in das Konzentrationslager KL Auschwitz deportiert. Nach der Selektion in Auschwitz werden 101 Männer, die die Nummern 61938 - 62038 erhalten, und 114 Frauen, die die Nummern 18449 . 18562 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. 780 Personen werden der Sonderbehandlung zugeführt.

Bericht

Der Transport vom 25. August 1942 (Kolonne V) umfasste 995 Deportierte, 395 Männer und 40 Frauen. Darunter befanden sich 200 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren. Der jüngste Deportierte war der drei Monate alte Simon Lic und die älteste die 82-jährige Chana Wisnic. Auf der Deportationsliste wurden alle Deportierten als „staatenlos“ klassifiziert.
Die genaue Fahrtroute des 5. Transports ist nicht bekannt. Überlebende berichteten in ihren Aussagen von verschiedenen Routen. Die Mehrheit der Zeugenaussagen von belgischen Transporten erwähnt jedoch Orte wie Leuven (Löwen), Liège und Köln und vermittelt insofern für den Hauptteil der Fahrt ein Bild von der Strecke. Daher ist es wahrscheinlich, dass die direkte Route durch Löwen über die Bahnlinie Brüssel-Köln nach Deutschland führte. In Belgien waren belgische Waggons und Lokomotiven der staatlichen belgischen Eisenbahngesellschaft SNCB im Einsatz. Die Lokomotiven wurden von belgischen Zugführern gesteuert. In den Grenzbahnhöfen Eupen und Herbesthal hat das technische Personal von der Reichsbahn den Zug übernommen. Die Lokomotiven wurden ebenfalls ausgetauscht. Von Köln aus nahm der Zug dann entweder die nördliche Route über Hagen, Kassel, Erfurt und Leipzig nach Dresden oder die südliche Route über Gießen, Erfurt und Chemnitz nach Dresden. Von Dresden aus fuhr er über Görlitz nach Schlesien. Die meisten Züge aus dem Westen Deutschlands steuerten anschließend das Vernichtungslager Auschwitz über den Knotenbahnhof Kohlfurt (Węgliniec), Bunzlau (Boleslawiec) und Liegnitz (Legnica) an. Von Liegnitz aus fuhr der Zug wahrscheinlich in südöstlicher Richtung über Breslau und Oppeln weiter nach Kattowitz. Von dort aus blieben nur noch 60 der grob 1200 km nach Auschwitz. Höchstwahrscheinlich nahm der fünfte Transport die Nordroute. Ein Überlebender dieses Transports, Simon Majzels, gab am 21. Mai 1997 der USC Shoah Foundation ein Interview, in dem er berichtete, der Zug habe einen Tag lang in Halle gehalten, um Truppentransporte passieren zu lassen.

Nach der Selektion in Auschwitz werden 101 Männer, die die Nummern 61938 - 62038 erhalten, und 114 Frauen, die die Nummern 18449 . 18562 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. 780 Personen werden der Sonderbehandlung zugeführt.
Es sind 27 Überlebende von diesem Transport bekannt.
Quelle: Gedenkstätte yad vashem

Namensliste

Adler Alice
Alice Adler wurde am 10.4.1925 in Wien geboren. Die Krankenschwester war im SS-Sammellager Mechelen und wurde mit dem Transport V am 25.8.1942 unter der Nummer 731 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Für die Nazibehörden galt sie als Staatenlose. Bis jetzt ist ihr weiteres Schicksal ungeklärt, doch es ist zu befürchten, dass sie den Holocaust nicht überlebte.