Wien (Am Steinhof)

Transportliste

Mit diesem Sondertransport wurden 30 Patienten des Reservelazarett VIIc Wien auf der Baumgartner Höhe (für Selbstmörder u. psychiatrische Fälle, Leiter: Oberstabsarzt Dr. Pawlicki) in die Wiener Landes- Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke Am Steinhof verlegt. Dies geschah im Rahmen der Aktion-Brandt. Von diesen starben 10 bis Ende 1945. Offizielle Begründung: aus Platzmangel.


Das Reservelazarett VIIc, das 100 Betten umfasste, war als Fachlazarett für Psychiatrie eingerichtet, in das in erster Linie Selbstmörder aus der Wehrmacht eingeliefert werden sollten. Die Leitung des Lazaretts oblag dem früheren Abteilungsvorstand der Heilanstalt Frauen am Steinhof, dem nunmehrigen Oberstabsarzt Prim. Dr. Leopold Pawlicki. Bei der Sichtung von Krankengeschichtsakten von Lazarett Patienten ist augenfällig, dass diese oftmals in die Heilanstalt am Steinhof zwecks Behandlung von Kriegstraumata bzw. psychosen überstellt wurden. Die Behandlung bestand großteils aus der Verabreichung von ein bis zwei Dutzend Elektro-Schocks. Ob es sich dabei um die bereits aus dem Ersten Weltkrieg bekannte Faradisierung handelt, bei der Kriegsverweigerer wieder frontdiensttauglich gemacht werden sollten, ist nicht bewiesen.