Hartheim/Linz

Transportliste

Mit diesem Transport wurden 9 Pfleglinge des Behindertenheims Ecksberg in die NS-Tötungsanstalt Schloss Hartheim/Linz gebracht und dort ermordet.

Eine Schwester, die den Transport vom 17.01.1941 nach Hartheim begleitete, beschrieb in Tagebuchaufzeichnungen den Transport:

Nachdem wir am 15.01. Abends vollends ausgefroren in Eglfing ankamen, mussten wir noch einen ganzen Tag in einem kleinen Raum ohne ausreichende Sitzmöglichkeit verbringen (29 Personen). Da nur zwei kleine Tische vorhanden waren, musste ein Teil der Pfleglinge das Essen stehend einnehmen. Die Schlafgelegenheit war ausreichend.
Am Transporttag, den 17.01.1941, mussten die Pfleglinge um 4 Uhr früh aufstehen. Von der Anstalt aus gab es kein Frühstück, doch wir Schwestern sorgten für Tee und Semmeln.
Um 4.45 Uhr ging es dann bei großer Kälte zum Transportzug. Diesmal sollten auch wir Schwestern die Pfleglinge begleiten bis zum Waggon (der auf freier Strecke stand). Bei schlechter Beleuchtung war die Verladung einem Viehtransport zu vergleichen. Die Fenster waren dicht gefroren, sicher waren die Wagen ungeheizt. Auf die Befürchtung, es könnten die Gehbehinderten keine Sitzgelegenheit bekommen, sagte ein Mann: Schwester, die brauchen nichts mehr, die kommen nicht weit. In die Waggons durften wir Schwestern nicht hinein. Insgesamt mögen einige hundert Personen, verladen worden sein.
Es waren mehrere sogenannte, schreiende Kranke dabei. Eine Schwester hielt sich in Waggonnähe verborgen und stellte fest, dass schon in kurzer Zeit kein Laut mehr zu hören war.
Bei all den Transporten durften die Schwestern nicht mit zur Begleitung. Einige der Kranken haben die Situation ganz erfasst und alles Leid der Kranken und Schwestern steht zwischen den Zeilen!

Berichte aus Hartheim/Linz
Personal Tötungsanstalt Hartheim