Hadamar (NS-Tötungsanstalt)

Transportliste

Mit diesem Sondertransport wurden 43 jüdische Patienten aus der Sammelanstalt für jüdische Patienten Düsseldorf-Grafenberg in die Landesheilanstalt Hadamar (NS-Tötungsanstalt) gebracht, und vermutlich noch am gleichen Tag ermordet.
Dieser Transport wurde ab dem 12.02.1941 in der Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Düsseldorf-Grafenberg zusammengestellt.

Mit Verfügung des Reichsinnenministeriums vom 10. Januar 1941 wurde die Heil- und Pflegeanstalt Düsseldorf-Grafenberg, Sammelanstalt für jüdische Patienten zuständig für das nördliche Rheinland.
Die Leitungen der Sammelanstalten mussten die Überführung der Patienten aus den Ursprungsanstalten nach Vorgaben der Berliner T4-Zentrale organisieren.
Die T4-Zentrale unternahm große Anstrengungen, ihre Sonderaktion entsprechend der Gasmordaktion geheim zu halten. Die Ziele der Transporte waren den Sammelanstalten nicht bekannt im Gegensatz zu den Zwischenanstalten, deren Leitungen informiert waren.

Nach Meldekarten die nach 1945 sichergestellt wurden, sind die Patienten in der Irrenanstalt in Cholm, Post Lublin, verstorben. Das Standesamt Cholm II, das die Sterbeurkunden ausstellte, existierte in Wirklichkeit nicht. Es war eine Erfindung des Euthanasieprogramms. Die Dienststelle T4, die zur Durchführung dieses Programm gebildet worden war, war ab 1940 in der Tiergartenstraße 4 in Berlin untergebracht. Seit 1939 organisierte diese Behörde die Erfassung und Tötung von seelisch und geistig Kranken. Für die Angehörigen der jüdischen
Euthanasieopfer wurden von T4 Trostbriefe und Sterbeurkunden mit dem Absender Standesamt Chelm oder Cholm II gefälscht, per Kurier in den Kreis Lublin gebracht und von dort verschickt.
Das Todesdatum wurde in Berlin auf einen späteren Tag verlegt, um Angehörige und andere Behörden zu täuschen.