Grafeneck

Transportliste Blatt 1
Transportliste Blatt 2

Bericht des Leiters der Heilanstalt Winnental, Dr. med. Otto Gutekunst, über die Verlegung von Kranken nach Grafeneck:
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Die Direktoren der Anstalten wurden offiziell am 16. Februar 1940 von Dr. Eugen Stähle, dem Leiter des Württembergischen Gesundheitsdienstes im Innenministerium von der anlaufenden Euthanasie-Aktion unterrichtet.

Mit diesem Sondertransport wurden 71 männliche Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Winnental in Winnenden in die Heil- und Pflegeanstalt Grafeneck (Tötungsanstalt) verlegt, und dort ermordet.

Leonberger Hermann Scheytt war einer von ihnen, er war laut Listen (siehe Original Listen) nicht für diesen Transport vorgesehen,er wurde als Ersatz für einen anderen mitgenommen. Die Hintergründe sind nicht eindeutig geklärt.
Der unter Schizophrenie leidende Mann, 1905 auf dem Rappenhof geboren, wurde am 3. Juni 1940 aus der Heil- und Pflegeanstalt in Winnenden zur Anstalt Grafeneck gebracht. Er war einer der Menschen, die in die berüchtigten grauen Busse der Nazis steigen mussten, die für ihre Mitfahrer die Reise in den sicheren Tod bedeuteten. Nach seiner Ankunft wurde er noch am selben Tag in Grafeneck in der Gaskammer ermordet.

356 Patienten aus der Staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Winnental in Winnenden (Württemberg) wurden nachweislich in die Heil- und Pflegeanstalt Grafeneck (Tötungsanstalt) verbracht und dort ermordet.

Im Schloss der Stadt Winnenden befindet sich noch immer ein Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Zentrum für Psychiatrie. In den dreißiger Jahren zählte das Haus etwa 600 Kranke, Hunderte von ihnen wurden von den Nationalsozialisten infolge der sogenannten Euthanasieaktionen getötet oder starben an Hunger und Vernachlässigung.

Der gehört nach Winnenden ist bis heute synonym für einen Menschen, der nicht ganz richtig im Kopf ist.