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1933-1945 Deutsches Reich Opfer der Gemeinde (Stadt)

Włodawa ist eine Stadt im Osten Polens am Ufer des Flusses Bug, an der Grenze zu Weißrussland und der Ukraine. Seit 1999 gehört die Stadt zur Woiwodschaft Lublin und ist der Hauptort des Landkreises Wlodawski. Im Jahre 2006 zählte sie 13.360 Einwohner. Die Große Synagoge war eine Synagoge an der Czerwony Krzyż-Straße Nr. 7 in Włodawa, der Kreisstadt des Landkreises Włodawski in der polnischen Woiwodschaft Lublin, wo in wenigen Kilometern Entfernung während der deutschen Besetzung Polens das NS-Vernichtungslager Sobibór errichtet wurde.

Bis zum Zweiten Weltkrieg und der Shoa betrug der jüdische Bevölkerungsanteil in Włodawa über 70 Prozent. Unmittelbar nach dem Polenfeldzug waren die Juden zwar Verfolgungen durch die deutschen Besatzer ausgesetzt, die jedoch zunächst kein gesondertes Ghetto errichteten. Bis Ende 1941 war das Leben für die Juden in Wlodawa etwas leichter als im restlichen besetzten Polen. Die Situation verschlechterte sich jedoch dramatisch im Laufe des Jahre 1942. Im April 1942 wurden etwa 800 Juden aus Mielec zusammen mit etwa 1000 Wiener Juden nach Wlodawa deportiert und von dort aus im Laufe der nächsten Monate, beginnend am 23. Mai 1942, in das ca. 10 km südlich errichtete Vernichtungslager Sobibor getrieben und dort ermordet. Im Spätherbst 1942 befahlen die deutschen Besatzer die Errichtung eines Sonderghettos in Wlodawa für alle Juden, die freiwillig ihre Verstecke in den Wäldern im Nordosten der Provinz Lublin aufgaben, wo sie in Zusammenarbeit mit sowjetischen und linksgerichteten polnischen Gruppen einen Partisanenkrieg führten. Infolge von Mangel an Waffen und Lebensmitteln sowie aus Angst vor dem kommenden Winter vertrauten die jüdischen Partisanen den deutschen Versprechungen und ließen sich im neu errichteten Ghetto in Wlodawa nieder. Am 30. April 1943 wurden sämtliche Ghettoinsassen ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort umgebracht. Weitere Opfer wurden in eines der zahlreichen Arbeitslager wie zum Beispiel in Adampol deportiert. An einer Landstraße erinnert dort ein Mahnmal an die Juden aus Włodawa, die in Adampol umgebracht wurden. Erhalten geblieben sind die Kleine Synagoge und die prachtvoll ausgestattete barocke Große Synagoge Włodawa.