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Übersicht

Rumänien, Historische Region Banat, Kreis Timiș

Im deutschen Sprachgebrauch sind die Bezeichnungen Temeswar, Temeschwar und Temeschburg bekannt. Temeschburg wird in Urkunden aus dem 14. und 15. Jahrhundert vielfach erwähnt, erstmals 1396 anlässlich der Schlacht von Nikopolis unter Beteiligung von König Sigmund gegen die Türken.

1154 wurde Temeschburg erstmals durch den arabischen Geographen al-Idrisi urkundlich erwähnt.

Am 14. November 1918 besetzten serbische Truppen die Stadt; am 3. August 1919 rückten rumänischen Truppen ein, während sich die serbischen Einheiten auf ihr Gebiet zurückzogen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden unter anderem der Bahnhof Gara Timișoara Nord und die Bahnanlagen durch einen alliierten Bombenangriff zerstört. Nach dem Seitenwechsel Rumäniens kam es am 30./31. Oktober 1944 zu Bombardierungen durch deutsche Luftstreitkräfte.

Die deutschstämmige Bevölkerung wurde vom 15. Januar 1945 bis Ende 1949 Ziel von Deportationen der Arbeitsfähigen und von Enteignungen.

Nach dem Ungarischen Volksaufstand gingen Ende Oktober 1956 auch rumänische, ungarische, deutsche und andere Studenten beim Studentenaufstand in Timișoara auf die Straße.

Am 15. Dezember 1989 fanden zahlreiche Demonstrationen und Unruhen statt. Es kam in der Folge zu einem Massaker auf dem Platz der Oper, als Armee und Securitate auf Demonstranten schossen, unter ihnen Kinder, die ihr Leben als erste Opfer der Revolution ließen. Die genauen Opferzahlen sind bis heute noch nicht geklärt und lassen viele Fragen offen. Es wird von 153 Toten in Timișoara ausgegangen. Die revolutionären Ereignisse in Timișoara breiteten sich im gesamten Land aus und führten schließlich dazu, dass Ceaușescu als einziges Staatsoberhaupt im Rahmen der Revolutionen im Jahr 1989 gewaltsam gestürzt wurde. Unmittelbar nach einem Schauprozess wurden er und seine Frau Elena standrechtlich erschossen.

Die Proklamation von Timișoara, in der die Aufständischen aus Timișoara am 11. März 1990 ihre politischen Ziele darlegten, ist als erstes Dokument zur Gründung eines demokratischen Rumänien anzusehen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Unterscharführer
Keketz Nikolaus
* 28.11.1907 in Temeschburg (Timisoara)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Unterscharführer
Mokka Hans
* 16.05.1912 in Temesvar (Stadtteil Iosefin)
† 09.01.1999 in Darmstadt
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. KL Ravensbrück


SS-Schütze
Scheibling Miklos
* 09.03.1915 in Timisoara
† 24.03.1949 hingerichtet
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Schütze
Schneider Michael
* 16.12.1923 in Temeschburg (Timisoara)
† 07.02.1945 im Raum Beeskow/Mark
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz