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Übersicht

Deutschland, Bundesland Thüringen, Landkreis Sömmerda, Verwaltungsgemeinschaft An der Marke

Erstmals wurde Schloßvippach 793 urkundlich erwähnt. 1920 kam Schloßvippach zum Freistaat Thüringen.

1931 lebten 1230 Menschen im Ort. Im Zweiten Weltkrieg hatte Schloßvippach den Verlust von 67 gefallenen und vermißten Soldaten zu beklagen. Durch Zustrom von 600 Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten schwoll die Einwohnerzahl 1946 auf über 1900 an. Im Juli 1945 wurde der Ort Teil der Sowjetischen Besatzungszone und machte die entsprechenden gesellschaftlichen Veränderungen einschließlich Bodenreform, entschädigungslosen Enteignungen und Kollektivierung mit. Die prächtige Burg mit guter Bausubstanz, bis 1945 als Teil eines Wirtschaftsguts im Besitz der Familie Collenbusch, wurde auf der Grundlage des Befehls Nr. 209 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland 1948 abgerissen. Jede Familie im Dorf wurde, wie andernorts auch, bei Strafandrohung verpflichtet, ein Mitglied zu den Abrißarbeiten zu schicken.

Im März 1945 kam es in der Nähe des Sportplatzes zu einem Lynchmord an einem kanadischen Piloten, der den Absturz seines Flugzeugs überlebt hatte, aber bei seinem Abtransport erschossen wurde. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 28 Kriegsgefangene aus Frankreich, 35 Militärinternierte aus Italien sowie 97 Frauen und Männer aus Polen, Russland und Jugoslawien in der Landwirtschaft von Schloßvippach Zwangsarbeit verrichten. Nach Dielsdorf kamen 21 Polen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Unterscharführer
Eilhardt Karl
* 29.08.1909 in Schloßvippach
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz