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Übersicht

Tschechien, Historischer Landesteil Böhmen, Region Liberecký kraj, Bezirk Liberec

Reichenberg wurde im 1352 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Erste Weltkrieg bereitete der „Goldenen Zeit“ der Stadt ein jähes Ende. Da Reichenberg keine Schwerindustrie hatte, brachte ihm auch der Krieg keine wirtschaftlichen Vorteile. Während des Kriegs hungerte ein großer Teil der Bevölkerung in dem dicht besiedelten, aber wenig fruchtbaren Gebiet.

Nach dem Münchner Abkommen besetzten deutsche Truppen vom 1. bis zum 10. Oktober 1938 die Stadt. Sie gehörte jetzt mit ihrer früheren deutsch-österreichischen Bezeichnung Reichenberg zunächst weiterhin zum politischen Bezirk Reichenberg.

Seit Mai 1945 gehörte die Stadt Liberec zur wiedererrichteten Tschechoslowakei. Seit Mai 1945 wurde die hier ansässige deutschsprachige Bevölkerung, bis auf einige als „Antifaschisten“ klassifizierte Personen, enteignet und über die Grenzen vertrieben. Andere flüchteten vor Misshandlungen und Abtransport in Sammellager unter Zurücklassung ihres Eigentums. Das private und öffentliche Vermögen der deutschen und ungarischen Bevölkerung in der Tschechoslowakei wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert, und die katholischen Kirchen wurden in der kommunistischen Ära enteignet. Eine Wiedergutmachung ist seitens der Tschechischen Republik nicht erfolgt.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Unterscharführer
Fischer Ernst
* 18.06.1906 in Reichenberg
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Unterscharführer
Stumpfe Karl
* 25.11.1897 in Maffersdorf (Vratislavice nad Nisou)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz