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Übersicht

Deutschland, Bundesland Niedersachsen, Landkreis Holzminden, Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf

Nach der älteren Forschung erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als „Aschershusen“ zwischen 870 und 880 in dem gefälschten Corveyer Registrum Sarachonis. Die erste gesicherte Nennung ist von 1054 als „Ascgereshuson“ in der Vita Godehardi.

Mit dem Aussterben der Edelherren von Homburg im Jahr 1409 kam Eschershausen zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und gehörte damit seit 1500/1512 zum Niedersächsischen Reichskreis.

1806 ging das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel beim Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mit unter. Während der Franzosenzeit von 1807 bis 1813 war Eschershausen Hauptort des Kantons Eschershausen des Distrikts Einbeck im Departement der Leine des Königreichs Westphalen. 1814 kam es zum auf dem Wiener Kongress neu begründeten Herzogtum Braunschweig (ab 1922 Freistaat Braunschweig), bei dem es bis 1941 verblieb.

Im Zuge eines Gebietsaustausches zwischen den Freistaaten Braunschweig und Preußen kam Eschershausen als Teil des Landkreises Holzminden 1941 zur preußischen Provinz Hannover. Damit endete die über 500-jährige Zugehörigkeit zum Herzogtum beziehungsweise Land Braunschweig. 1946 wurde der Landkreis Holzminden erst Teil des neuen Freistaates Hannover, dann noch im selben Jahr Teil des neu gegründeten Landes Niedersachsen.

Im Zweiten Weltkrieg existierte in Eschershausen vom 14. September 1944 bis zum 3. April 1945 mit einer Belegstärke von bis zu 2000 Zwangsarbeitern ein
Außenlager des KZ Buchenwald (Deckname Stein), die in den Untertage-Fertigungsstätten für Kriegsgerät in Holzen eingesetzt wurden. Anfang April 1945 wurden die Zwangsarbeiter in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Am Mittag des 7. April 1945 wurde Eschershausen von der amerikanischen 83. Infanteriedivision besetzt. Kriegsbedingte Zerstörungen gab es keine. Nach dem Ende des Krieges nahm Eschershausen 2077 Vertriebene auf, hauptsächlich Schlesier, die in vier Transporten im Jahr 1946 eintrafen. 1946 hatte sich daher die Einwohnerzahl auf 4337 verdoppelt, mehr als die Hälfte der Einwohner waren Flüchtlinge und Vertriebene.

Bis zum 1. Januar 2011 war Eschershausen Sitz der Samtgemeinde Eschershausen, die dann zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf fusionierte.

Am 1. Januar 1973 wurde die Nachbargemeinde Scharfoldendorf eingegliedert. Am 1. Januar 1974 kam ein bewohnter Teil des gemeindefreien Gebietes Eschershausen mit damals etwa 100 Einwohnern hinzu.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS Staffel Anwärter u. Unteroffizier (Wehrmacht)
Presuhn Ernst
* 21.05.1916 in Eschershausen
† 04.07.1941 Übergang üb. d. Düna b. Dzisna
vor 1945 Angehöriger des
11/51. SS-Standarte