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Rumänien, Historische Region Siebenbürgen, Kreis Sibiu

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1280 und betrifft den Verkauf von Grund und eines Mühlenanteils in Probstdorf des Jakob von Gald an Gerlacus de „Pulcromonte“ (Schönberg), Henricus de „sancta Agatha“ und Theodoricus, den Sohn Herbords. Die Urkunde ist nicht im Original erhalten, aber in einer beglaubigten Abschrift von 1453 überliefert.
Aus dem Jahre 1488 ist bekannt, wie groß die Bevölkerung des Ortes war: Es wohnten damals in „Agnetental“ 187 Wirte, 1 Schulmeister, zwei Marktdiener, neun Hirten und 10 Nonnen. Damit war Agnetheln zu der Zeit der größte Ort des Schenker Stuhles.

Im Zweiten Weltkrieg sind 106 Agnethler im Kriegseinsatz gefallen oder werden vermisst. Im Januar 1945 wurden 268 Frauen und Männer ab dem 16. Lebensjahr aus der deutschen Bevölkerung zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. 16 von ihnen starben fern der Heimat an Hunger und Krankheit. Nach 1948 wurden alle Bürger enteignet, der Besitz verstaatlicht oder aufgelöst, und die deutschen Bewohner teilweise aus ihren Häusern vertrieben.

Nach 1990 wanderte ein Großteil der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland aus. Trotz der Periode der Benachteiligung – unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg – und der Auswanderungswelle nach 1989 gibt es bis heute deutschsprachigen Unterricht an den Schulen Agnitas – für mehrheitlich rumänische Schüler, da es inzwischen weniger als 50 Einwohner mit deutschen Wurzeln gibt.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Graef Heinrich
* 04.08.1911 in Agnetheln (Agnita)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz