An Hoffnung groß, an Wissen klein, so zogen wir in Lola ein.
Nachdem man uns das Geld genommen, hat jeder Zeug nach Maß bekommen.
Es paßte jeder, ob groß oder klein, in diese Einheitskluft hinein.
Und unter lautem Schrei´n und Fluchen gings alsobald zum Untersuchen.
Noch eh´ die Scham den Jungmann packt, steht vor dem Spieß er splitternackt.
Bei jedem wurde was gefunden, besonders bei den Kerngesunden.
Nachher war keine Zeit zum Schauen, Parole hieß jetzt: Bettenbauen.
Den Strohsack kantig aufgeschüttelt, ein jeder Strohhalm gradgerüttelt.
Das, was man üben mußte fleißig, das war ein Einschlag Karo sechsunddreißig.
Und um den Soldatenbrauch zu wahren, die Erbsensuppe wurde aufgefahren.
Und in die Betten, die karierten, wir dann alsbald hineinmarschierten.
Nach dem Spruch von jedem Böhnchen, vernahm man bald gewisse Tönchen.
Kalt die Nacht, doch warm der Mief, so jede Nacht der Jungmann schlief.
Uns schien, es sei noch mitten in der Nacht, da wurden wir schon hochgebracht.
Später trat die Trompete in Erscheinung, vom Wecken blieb jedoch die gleiche Meinung.
Schon in den ersten Tagen wurd' uns klar, was der Geländesport in Lola war.
In Züge, Gruppen, Stuben aufgeteilt, das Schicksal jeden gleich ereilt.
Der Gruppenführer brüllend Chor trat aus dem Hintergrund hervor.
Den Zug führt Leutnant Lilie an, als Gruppenführer folgten dann:
Kleingarn, Rossol, Köplitz, Schacht, zwei Truppführer haben den Schluß gemacht.
Zur fünften Gruppe Kleingarn kam, in der man sich wie folgt benahm:
Liegend, hüpfend, aufgelegterweise schickte Kleingarn manchen auf die Reise
mit dem schönen Abschiedsgruß: fahr wohl, du dumme Obernuß!
Heinrich der Verschleimte, Vater Philipp und solche Sachen
brachten uns sehr oft zum Lachen.
Doch war er stets ein ganzer Mann, der seine Sache, die er lehrt, auch kann.
Die sechste führt als harter Mann der Gruppenführer Rossol an.
Oft sind wir übers Feld gekrochen, weil manche juckt der Brüste Knochen.
Sie Brotbeutel, Sie haben ja keine Ahnung, was ist der Keller bei der Tarnung?
Und paßt ihm eine Antwort nicht, rief Pennbruder er uns ins Gesicht.
Doch sonst ist er ein netter Mann, bei dem man vieles lernen kann.
Männer aus Galiläa hat in Schwung gebracht der worterfindungsreiche Schacht.
Seinen Wortschatz aufzuzählen würd es an Papier uns fehlen.
Mit Bibelversen gar nicht schlecht führt stolze Spanier er ins Gefecht.
Ob Lukas 14, Sirach 8, das kümmert nicht den großen Schacht.
Doch wie´s nach seinem Fluchen schien, war selten jemand auf dem Kien.
Der Unterricht stets Spaß gemacht hat uns beim Gruppenführer Schacht.
Die achte Gruppe Köplitz hat, seit seinem 12 Jahr Soldat.
Rauh und herzlich seine Weise, wirkt er lehrend in dem Kreise.
Motorradfahrer steh´n bei ihm in Gunst, weil sie gewohnt sind üblen Dunst.
Besonders die mit Führerschein, die machten die Latrine rein.
So wie den Tambourstab er früher schwang, so leicht er seine Truppe zwang.
Über die Truppführer ist nicht viel zu sagen, mit denen haben wir uns gut vertragen.
Ein jeder wirkt auf seine Art, der eine am Tag, der ander spat.
Über Gruppen fünf bis acht, ein treues blaues Auge wacht.
Vor diesem Auge, zornig bald, bald zahm, wird jeder Widerspenstige lahm.
Dann eines Tages, o welch ein Graus, kam´n mittags wir fast nicht nach Haus.
Doch gottseidank trägt er nichts nach, was seinen Zorn erträglich macht.
Und schon nach dem Mittagessen hat den Vorfall er vergessen.
Im Unterricht war er wohl strenge, doch lernten wir´ne ganze Menge.
Zugführer Lilie ist bei uns beliebt, weil es von dieser Sorte wenig gibt.
Der ganze Laden wird regiert von einem, der wo alles führt.
Hauptmann von Münch wird er genannt und ist als sehr gerecht bekannt.
So sind wir hier drei ganze Wochen durch Wald und Heide rumgekrochen.
Hat man uns hart auch vorgenommen, an Geist und Körper hab´n wir zugenommen.
Wir könn´n Gelände jetzt benutzen, Entfernung schätzen, Stiefel putzen,
wir können Betten bau´n wie Kisten und sind die zentrumreinsten Schützen.
Gewaschen haben wir selten unsere Beene, doch umso häufiger die Zähne.
Wir können uns am Waldrand tarnen und Gegenspieler schnell umgarnen.
Mit Daumenbreiten, Fingerlängen wir Ziele ins Gesichtsfeld zwängen.
Wir können marschieren ohne Rasten und spielen wie ein Kind am Sandekasten.
Die Keulen warfen wir gar weit und melden könn´n wir auch gescheit.
Nun, um die Sache kurz zu machen, firm sind wir jetzt in allen Sachen.
Jetzt ist das Fußballspiel der Indianer aus, und morgen ziehen wir nach Haus.
So rufen wir Euch allen zu: Parole Heimat, Reserve hat Ruh!