So wandre ich durch tausend Marterzellen
und pflücke tausend Schmerzen van den Wänden.
Und tausend Träume, die die Nacht umstellen,
sie stehen auf aus tausend Bilder-Bänden:

In jeder Ecke klingt noch deine Stimme.
In jedem Lufthauch echot noch dein Lachen.
Und jeder Lichtstreif, der den Raum erhellt,
ist wie ein Abglanz deiner Strahlenaugen.
Tot bist du? -Tot. -Ich muss es langsam lernen,
dass man das Licht so ganz zerstören kann.

Ich muss es lernen, ohne dich zu leben.
Dass dieses Wort, dass dieses eine Wort
dich meint, dich, junges Kinderblut,
dich: Jubel! Jauchzen! Jugend! Übermut!
G0tt hat genommen. Einst hat Gott gegeben.
Ich muss es lernen, ohne dich zu leben.

(Theresienstadt 1945)