Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen,
Der in dem Schoß der Reben liegt
Wo in den Bergen liegt das Eisen
Da hat die Mutter mich gewiegt
Hoch auf dem Fels die Tannen steh'n
Im grünen Tal die Herden geh'n
Als Wächter an des Hofes Saum
Reckt sich empor der Eichenbaum
Da ist's, wo meine Wiege stand
O grüß dich Gott, Westfalenland!
Wir haben keine süßen Reden
Und schöner Worte Überfluss
Und haben nicht so bald für jeden
Den Brudergruß und Bruderkuss.
Wenn Du uns willst willkommen sein
So schau auf's Herz, nicht auf den Schein
Und schau uns grad hinein ins Aug'
Gradaus, das ist Westfalenbrauch!
Es fragen nicht nach Spiel und Tand
Die Männer aus Westfalenland.
Und unsre Frauen, unsre Mädchen
Mit Augen, blau wie Himmelsgrund
Sie spinnen nicht die Liebesfädchen
Zum Scherze für die müß'ge Stund
Ein frommer Engel Tag und Nacht
Hält tief in ihrer Seele Wacht
Und treu in Wonne, treu in Schmerz
Bleibt bis zum Tod ein liebend Herz.
Glückselig, wessen Arm umspannt
Ein Mädchen aus Westfalenland.
Behüt' dich Gott, du rote Erde,
Du Land von Wittekind und Teut
Bis ich zu Staub und Asche werde
Mein Herz sich seiner Heimat freut!
Du Land Westfalen, Land der Mark
Wie deine Eichenstämme stark,
Dich segnet noch der blasse Mund
Im Sterben, in der letzten Stund'!
Land zwischen Rhein und Weserstrand
behüt' dich Gott, Westfalenland!