Aktenzahl des Gerichts (Geschäftszahl): LG Wien Vg 1a Vr 252/50
Prozess wegen Funktion im NS-Regime (Gauleitung Niederdonau, Kreisleiter in Wien), Prozess wegen Endphase-Verbrechen (Südostwall-Prozess)
Opfer
Juden/Jüdinnen
Tatland (Tatort)
Burgenland, Niederösterreich
Volksgerichtsverfahren gegen: Hans Arnhold
wegen
Illegalität, Alter Kämpfer, Hochverrat, SS-Sturmbannführer, NSDAP-Dienstauszeichnung in Bronze und Silber, Goldenes Ehrenzeichen der HJ, Gaupropagandaleiter (wurde in dieser Eigenschaft 1940 zum politischen Leiter als Bereichsleiter ernannt), ab Oktober 1944 Beauftragter für die Koordinierung der Aufgaben der Wehrmachtserkundungseinsatzstäbe und der Organisation Todt für die Planung des Südostwalles, Anfang 1945 Verbindungsoffizier zwischen dem Reichsverteidigungskommissar Schirach und der Heeresgruppe Süd
Verlauf der Vorerhebungen/Voruntersuchung bzw. des Gerichtsverfahrens
24.02.1950: Arnhold zu vier Jahren schweren Kerkers verurteilt.
09.03.1950: Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft wg. § 1/6 KVG (Kreisleiter des Kreises IX bzw. I in Wien) gemäß § 355 StPO, weil sich im Verfahren gegen Alfred Waidmann (Vg 1a Vr 10/50) neue Tatsachen u. Beweismittel, aus welchen die Stellung Arnholds als Kreisleiter herausgehe, ergeben haben. Am 15.5.1950 wurde gegen Arnhold im Wiederaufnahmeverf. Anklage erhoben, am 23.06.1950 wurde er freigesprochen.