Aktenzeichen: 4 Ks 2/63
Besichtigung des ehemaligen KL Auschwitz
Um die Zeugenaussagen zu überprüfen, unternimmt Untersuchungsrichter Düx eine sogenannte 'Privatreise' nach Auschwitz:
"Also ich hatte einen Antrag gestellt auf Genehmigung einer Dienstreise, der wurde erst mal liegen gelassen, und eine förmliche Genehmigung ist nie erteilt worden. Ich bin dann einfach unter der Hand selbst hingefahren, allerdings die Kosten der Reise sind mir erstattet worden."
Als Düx in Auschwitz ankommt, wird dort gerade ein Film gedreht:
"Ich traute meinen Augen nicht, da liefen Komparsen rum in SS-Uniformen, mit Wachhunden, es wirkte so, als ob noch die NS-Zeit im Gange gewesen wäre. Ich hab dann festgestellt, in Birkenau zur Sola hin, das ist ein kleiner Fluss, der fließt durch Auschwitz, in dem Uferbereich, bevor die Verbrennungen stattfanden, wurden da glaub ich die Leichname im Auenbereich der Sola abgelagert. Da hatte ich mal einen dicken Grasbüschel herausgezogen, kam gleich ein Menschenknochen mit hervor. Es war sehr beeindruckend, was man da zu sehen bekam. Ich hab ja in dem Kommandantenzimmer von dem Höß bzw. dem Baer habe ich ja zwei Nächte in Auschwitz geschlafen. Und von dem nahen Rangierbahnhof hörte man dann während der Nacht die Lokomotiven pfeifen, es war ja damals noch Dampflok-Betrieb, da wurde man zwangsläufig an die einlaufenden Transporte erinnert, die Juden-Transporte."