Bahnhofskommando

Häftling
* 13.12.1898 in Warschau
letzter bekannter Wohnort: Paris
Jüdisches Sonderkommando, Nr. 53908
Beruf: Schuhmacher
Nach 1945 Kaufmann in Paris

bei seiner Ankunft in Birkenau zuerst in Block 8
(Sonderkommando) Sie haben Gräben auszuheben gehabt, und zwar drei Meter lang, acht Meter breit. Die Menschen, die von einem »Sonderkommando« vergast wurden, kamen dann als Leichen in diese Gräben, wurden mit Zement und mit Sand zugedeckt.

später Verlegung nach Block 17 Auschwitz I (Stammlager)
(ungefähr sechs Wochen)

September 1942 bis 14. Dezember 1942 Kommando »Kanada«

Dezember 1942 NL Kobier
Wir haben dort Bäume fällen müssen. Und das war Holz fürs Krematorium, das wurde wieder ins Lager geschickt.

September 1943 bis Dezember 1943 KL Monowitz Kommando 35

Dezember 1943 bis 19. April 1944 Block 11 Neue Wäscherei

9. April 1944 bis bis September 1944 wieder Kommando »Kanada«
Sie haben das Kommando vergrößert, vergrößern müssen, weil man in zwei Schichten gearbeitet hat. Sieben und acht Transporte kamen im Laufe des Tages. Also es wurde Tag und Nacht gearbeitet, und darum wurde das Kommando vergrößert. (Ungarn Aktion)

September 1944 bis November 1944 Dachdeckerkommando

November 1944 Verlegung ins KL Oranienburg
(in Oranienburg zehn Tage)

Verlegung ins KL Sachsenhausen
(in Sachsenhausen 24 Stunden)

Verlegung nach Kaufering, in der Nähe von Landsberg, Oberbayern

Wenn ein Transport ankam, mußten wir die Waggons öffnen und die Menschen herausjagen und das Gepäck auf die Rampe werfen. Dann mußten wir alle in Fünferreihen aufstellen. Einmal waren bei der Ankunft eines Transports alle tot. Der Zug kam aus Weißruthenien oder der Ukraine. Wir haben drei Tage arbeiten müssen, bis alle Leichen aus den Waggons waren. Der Transport war zehn oder zwölf Tage unterwegs. Nur ein Mädchen - vielleicht sieben Jahre alt lebte noch, sie war im Arm ihres toten Vaters. Das Mädchen wurde zusammen mit den Gestorbenen ins Krematorium gebracht. Dort im Krematorium war der Chef des Krematoriums, Unterscharführer Moll. Er hat das Mädchen entzweigerissen.



Es gab einmal einen Transport, das waren 70 Personen aus einem kleinen Ort in Deutschland. Sie haben 24 Stunden gewartet, und dann gingen sie auch alle ins Krematorium. Ich weiß nicht, warum das geschehen ist.



Eines Tages kam ein Transport aus der Slowakei. 90 Prozent gingen ins Krematorium, und zehn Prozent gingen ins Lager. Und da hat Doktor Mengele auf diesem Transport so eine Frau rausgesucht. Sie hat ein kleines Kind gehabt, vielleicht fünf Jahre alt, und hat gesagt, sie soll auf Block 10 mit dem Kind gehen. Sie lebt bis zum heutigen Tage, und das Kind auch.