1933-1945 Opfer
Cavael, am 27. Februar 1898 in Königsberg geboren, war von 1916 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg und erlebte den Stellungskrieg in allen seinen mörderischen Phasen.
1924 bis 1926 studierte er Graphik an der Staedelschule in Frankfurt am Main.
Anschließend unterrichtete er als Lehrer für Angewandte Graphik an der Städtischen Fachschule Frankfurt. Nach seiner Heirat mit Dorothea Schemel ließ er sich 1930 als freier Maler in Berlin nieder. Gleich zu Beginn der nationalsozialistischen Machtergreifung geriet er ins Visier der neuen Machthaber.
Eine im Frühjahr 1933 geplante Ausstellung in der Berliner Galerie Ferdinand Möller kam nicht mehr zustande.
Eine weitere Ausstellung seiner Werke in Braunschweig zusammen mit Josef Albers wurde von den Nazis geschlossen.
Zum Ausstellungsverbot, das ihn und seine Familie schon hart genug getroffen hatte, kam noch im gleichen Jahr ein generelles Malverbot und der Ausschluss aus der Reichskulturkammer.
1934 ließ er sich deshalb in Garmisch-Partenkirchen nieder.
Dort wohnte er in der Dreitorspitzstraße 19 im Haus des schlesischen Gutsbesitzers Leo von Lüttichau und betrieb zusammen mit seiner Frau eine kleine Diätpension.
Am 6. Dezember 1936 wurde er gemeinsam mit dem Maurer Rolf Scherer aus Walldorf bei Heidelberg wegen kommunistischer Betätigung und öffentlich gezeigter kommunistischer Gesinnung in Garmisch-Partenkirchen denunziert und von der örtlichen Gendarmerie verhaftet.
Nach zwei Wochen Schutzhaft wurde er am 19. Dezember 1936 in das KZ Dachau gebracht, aus dem er erst am 2. April 1937 wieder entlassen wurde.
1954 ging Cavael nach München, erhielt in diesem Jahr den Kunstpreis der Stadt München und 1968 die Auszeichnung München leuchtet.
1979 starb Rolf Cavael in München.
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