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Juden – in der Mühle zusammengepfercht In der Nacht, da holte man sie fort, Pferchte sie ein in die alte Mühle, Wie schlachtreifes Vieh, mit rüdem Wort, Roh und kalt, ohne Menschengefühle.
Der Nachbar kannt’ den Nachbarn nicht mehr, Und dieses nur, weil sie Juden waren. Ihre Blicke tottraurig und leer. Was ist in die Menschen nur gefahren?
Ja, viele der „Freunde“, die es wußten, Was ihren Nachbarn nun stand bevor, Dass sie ins Vernichtungslager mußten, kamen in ihr Geschäft, bei Nacht durchs Tor.
Kauften alles, was da war an Sachen, Sie wußten genau, weshalb und warum. Morgen wollten sie es „grade“ machen, St. Nimmerleinstag – der Juden Zeit war ja um.
Ungesehen sie da alles kauften, Trotz Parteiabzeichen, die Gier war groß. Was scherte sie der verlorene Haufen, Der ja doch bald verging, nackt und bloß.
Aus den Augen gingen sie fortan Den Menschen mit dem Davidsstern. Der Juden Schicksal keiner wenden kann, wären sie erst fort, in weite Fern’.
Die braunen Büttel mit blankem Hohn Trieben sie fort, der Vernichtung entgegen, Bar jeder Hoffnung, die Elendskolonn’, Den Abgebrühten kam dies gelegen.
Ausgestoßen, ausgelöscht, ob Fromm, Herz, Roer, Einfach wie lästiges Ungeziefer, Ein Volk ausrotten schien nicht schwer. Und das deutsche Volk sank immer tiefer!
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