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Der Bauarbeiter Ludwig Tauschinger aus Penzberg, geboren am 2. Dezember 1905 fand 1935/36 Arbeit beim Bau der Artilleriekaserne in Garmisch-Partenkirchen Am 17. Dezember 1936 wurde er wegen eines Verstoßes gegen das Heimtückegesetz in Oberammergau durch die Gendarmerie in Schutzhaft genommen. Der Pächter der Bahnhofswirtschaft Oberammergau hatte der Polizei mitgeteilt, dass in seinem Gasthaus ein Hilfsarbeiter permanent über die angeblich üblen und erschreckenden Verhältnisse im Lager Dachau klagen und schimpfen würde
(Die in Dachau sind Lumpen, die haben Leute mit Gewalt hingemacht.).
Tauschinger, der wegen illegaler Waffenbeschaffung schon einmal im KZ Dachau war, wurde daraufhin sofort wieder nach Dachau gebracht und musste dort bis zum 20. April 1939 bleiben.
Nach dem Ende des Krieges erhob er Anklage wegen Denunzierung und beantragte die Verurteilung der Personen, die für seine Einweisung nach Dachau verantwortlich waren. Er selbst beschrieb den Schrecken, den er im Lager erlebt hatte, wie folgt: Nach meiner Verbringung am 04.01.1937 in das KZ Dachau wurde ich dem ehemaligen Lagerkommandanten Loritz persönlich vorgestellt, der die gesamte SS-Lagermannschaft zusammenrief es waren ca. 40 - 50 Mann und mich diesen vorstellte mit folgenden Worten: Männer des SS-Totenkopfverbandes, seht auch diesen Hund an, der sich äußerte, dass in diesem Lager alle die Leute umgelegt werden, die uns politisch am gefährlichsten sind. Ich empfehle ihn euch zur besonderen Behandlung. Jede zweite Nacht wurde ich krumm geschlagen.
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