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Straße: Kamp 46 (früher Kamp 48) Osnabrück Stadtteil: Innenstadt Todesdatum: für tot erklärt Todesort: KZ Auschwitz Opfergruppe: Sinto
Berthold Ferdinand Schmidt wurde am 29. Oktober 1935 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Karl-Heinz als Sohn von Johann Weiß und Anna Schmidt in Hamm geboren. Seine Eltern waren informell verheiratet, eine standesamtliche Ehe war dem Paar in den 1930er Jahren zweimal aus rassischen Gründen verweigert worden. Berthold Ferdinand Schmidt lebte bis zu seiner Deportation mit seinen Eltern und zwei Geschwistern in einem Haus am Kamp 48. Ein Zimmer ihrer Wohnung war an die Familie Dusbaba untervermietet. Analog zum beschlossenen Vernichtungsprogramm der Juden wurde am 16. Dezember 1942 durch das Nazi-Regime die planmäßige Ausrottung aller Zigeuner veranlasst. Am 1. März 1943 wurde die Familie Schmidt/ Weiß mit anderen Osnabrücker Sinti von der Polizei und der Gestapo verhaftet. Sie wurden ihres Eigentums enteignet und über Minden, Hannover und Braunschweig mit weiteren Sinti aus Norddeutschland nach Auschwitz deportiert. Berthold Ferdinand Schmidt muss laut seinem Vater nach September 1944 in Auschwitz gestorben sein. Der Vater Johann hatte die Söhne zu diesem Zeitpunkt vor seiner Verlegung nach Buchenwald zum letzten Mal gesehen. Unmittelbar nach Ende des Krieges schlug sich Johann Weiß bis zur polnischen Grenze durch, um nach seinen Söhnen zu suchen. Die verzweifelte Suche sollte jedoch erfolglos bleiben.
Quelle: StA Oldenburg
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