SS-Obergruppenführer u. General der Infanterie

* 18.03.1869 Oberförsterei Lutau / Krs. Flatow in Westpreußen (jetzt: Lutówko / Polen, Flatow ist jetzt Złotów)
† 18.01.1955 in
Dortmund

Sohn des Königs. Forstmeisters Wilhelm Reinhard (* 1830, † 12.06.1907) und seine Ehfrau Minna geb. von Koenen

Schulbesuch in Zempelburg und Konitz

00.00.1879 - 00.03.1888
Kadettenanstalten Kulm und Groß Lichterfelde

Kriegsschule Metz

22.03.1888
Eintritt als Fähnrich in das Infanterie-Regiment „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78 der Preußischen Armee.

22.03.1888
Beförderung zum charakterisierter Portepée-Fähnrich

15.10.1888
Beförderung zum Fähnrich

21.09.1889
Beförderung zum Leutnant

18.08.1897
Beförderung zum Oberleutnant

ab 17.01.1901
Adjutant der 38. Infanterie-Brigade.

18.04.1902
Beförderung zum Hauptmann

24.04.1904
zum Kompaniechef im Füsilier-Regiment „Graf Roon“ (Ostpreußisches) Nr. 33 in Gumbinnen ernannt

ab 1907
Chef der 7. Kompanie des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163 in Neumünster

21.04.1911
Beförderung zum Major

21.04.1911
Versetzung zum 5. Garde-Regiment zu Fuß nach Spandau (Stab)

22.03.1913
Ernennung zum Kommandeur des II. Bataillons des 5. Garde-Regiment zu Fuß
(Dieses Bataillon führte Reinhard bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Verbund mit der neugebildeten 3. Garde-Division in das neutrale Belgien und beteiligte sich dort an der Belagerung und Eroberung der Festung Namur. Anschließend wurde Reinhard mit seinem Regiment an die Ostfront verlegt. Hier kämpfte er in der Schlacht an den Masurischen Seen und in der Schlacht um Łódź.)

18.01.1915 - 02.06.1915
Führer des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5

ab 03.06.1915
Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß
(Mit diesem kämpfte er in der Folgezeit am Brückenkopf von Jaroslau, in den Durchbruchsschlachten bei Lubaczów und Gródek und Lemberg, bis das Regiment schließlich nach den Verfolgungskämpfen über den Bug hinaus an der Jasiolda angehalten wurde. Von dort wurde Reinhards Regiment wieder an die Westfront verlegt und unmittelbar in die Herbstschlacht bei La Bassée und Arras geworfen.)

18.04.1916
Beförderung zum Oberstleutnant

27.08.1917
mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet

21.09.1918
Beförderung zum Oberst

01.10.1918
ihm wird das Eichenlaub zum Pour le Mérite verliehen.

10.12.1918
Nach Kriegsende und Revolution nach Berlin zurückgekehrt, forderte Reinhard am 10. Dezember 1918 bei einer Besprechung im Kriegsministerium, an der auch Friedrich Ebert und Curt Baake teilnahmen, alle Schusswaffen besitzenden Zivilisten mit dem Tode zu bestrafen.

24.12.1918 - 10.01.1919
beauftragt mit der Erklärung der Geschäfte des Kommandanten von Berlin

1918
Seine von Gustav Noske und Walther Reinhardt betriebene Ernennung zum Stadtkommandanten von Berlin wurde durch den Widerstand der Soldatenräte verhindert.

10.01.1919 - 05.02.1919
Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß
(Unter seiner Leitung wurde der Spartakusaufstand im Januar 1919 durch die ihm unterstellten Truppen niedergeschlagen; während der Berliner Märzkämpfe zwei Monate später kam es kurzzeitig zu erneuten bewaffneten Auseinandersetzungen.)

06.02.1919 - 06.06.1919
Kommandeur der mobilen 2. Garde-Infanteriebrigade (Freikorps "Brigade Reinhard")

06.06.1919 - 19.09.1919
Infanterieführer der Reichswehr-Brigade 15 (Berlin)

11.12.1919
mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt

31.12.1919
Auf eigenen Wunsch schied Reinhard am 31. Dezember 1919 aus dem aktiven Militärdienst aus.
(danach kaufmännisch tätig, vor allem in der Kali-Industrie)

01.11.1933 - 31.12.1936
Oberstlandesführer und Führer der SA-Reserve II (später SA-L)

01.11.1933
Beförderung zum Oberstlandesführer der SA-Reserve

27.01.1934 - 18.03.1938
Bundesführer des Deutschen Reichskriegerbundes "Kyffhäuser"

27.01.1934 - 00.05.1945
Reichskriegsführer

30.10.1935
mit Wirkung vom 15.09.1935 mit dem Dienstgrad eines SS-Standartenführers in der SS (Mitgliedsnr. 274.107) übernommen

30.10.1935
Beförderung zum SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 15.09.1935)

15.11.1935
Beförderung zum SS-Oberführer (mit Wirkung vom 09.11.1935)

29.03.1936 - 08.05.1945
Mitglied des Reichstages

10.11.1936
Beförderung zum SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 09.11.1936)

19.04.1937
als Hüter des Blut- und Lebensgesetzes der Schutzstaffel vereidigt

20.04.1937
Beförderung zum SS-Gruppenführer

01.05.1937
Aufnahme in die NSDAP (Mitglieds Nu. 63 074)

Berlin, den 25.05.1937
Das SS Zivilabzeichen Nr. 133 243, Inhaber: SS-Brigadeführer Reinhard Wilhelm, SS Nr. 274 107, Stab RFSS, ist in Verlust geraten, vor Mißbrauch wird gewarnt.
SS Ergänzungsamt

18.03.1938 - 03.03.1943
Reichsführer des Nationalsozialistischen Reichskriegerbundes (Kyffhäuser)

22.03.1938
Beförderung zum Generalmajor a. D. mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform der (neuen) Wehrmacht

18.03.1939
Charakter als General der Infanterie

09.11.1941
Beförderung zum SS-Obergruppenführer

01.03.1943
Beförderung zum General der Infanterie

ab 1944
Stab Reichsführer-SS

1952–1955
Leiter des Kyffhäuserbundes

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges verlegte Reinhard aufgrund des Vorrückens der Roten Armee seinen Wohnsitz. Nach Kriegsende befand er sich für einige Monate in westalliierter Internierung und lebte nach seiner Entlassung bei einem Neffen in Opmünden bei Soest. Im September 1952 gründete Reinhard in Dortmund erneut den Kyffhäuserbund, der 1945 durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten worden war. Er übernahm bis zu seinem Tod am 18. Januar 1955 wiederum den Vorsitz des Kyffhäuserbundes.

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Roter Adlerorden IV. Klasse
Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
Ritter I. Klasse des Ordens des Heiligen Schatzes
Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse
Ehrendegen des Reichsführers SS
Totenkopfring der SS