Inspektor der Gestapo in Recklinghausen
vor 1945 Mitarbeiter im RSH
vor 1945 Mitarbeiter der Gestapo in Recklinghausen
Gedächtnisprotokoll vom 25.05.1990 von Willi Leisner
6. August 1942
Vormittags zur Wrangelstraße 6/7, um Inspektor Theodor Krumrey aufzusuchen: Nach Anmeldung, Aufenthalt im Warteraum, Vorraum des Aktenarchivs und Vorzimmer gelangte ich zu Inspektor Krumrey. Er hatte die Akte Karls bereits auf dem Schreibtisch. Erste Frage: „Woher wissen Sie meinen Namen?“ Nach kurzer Überlegung: „Bin von der Prinz-Albrecht-Straße hierher geschickt.“ Zweite Frage: „Was wollen Sie?“ Da Karl im KZ Dachau krank sei, wolle die Familie ein Gesuch zu einer Heilbehandlung stellen, um seine Wehrfähigkeit zu erreichen. (Dies war bei unserer Einstellung nur ein vorgeschobenes Argument.) Wir wüßten ferner nicht, warum unser Bruder im KZ sei. Inspektor Krumrey: „Diese Pfaffen, schwarze Brut …“ (Schimpfkanonade). Ein Gesuch sei zwecklos. Den Fall habe sich Reichsführer-SS Himmler vorbehalten. Ein Gesuch an Himmler sei möglich.
Vater in Kleve stellte nach meinem Bericht ein Gesuch an Himmler. Mündlich teilte die Gestapo-Leitstelle Kleve die Ablehnung des Gesuches mit.