Polizeihauptmann der Gendarmerie

Novi Sad 1942

* 18.02.1914 in Sarkad
+ 03.09.2011 in Budapest

21.01.1942 - 23.01.1942
am Massaker von Novi Sad beteiligt
Mehr als 1.200 mehrheitlich ungarische Juden und Roma sowie serbische Zivilisten wurden in den klirrend kalten Januartagen 1942 von der ungarischen Gendarmerie zusammengetrieben und erschossen. Die Ermordung von 36 Opfern soll Képíró persönlich angeordnet haben. Vier habe er selbst ermordet, so die Anklageschrift. Die Leichen warf man in die zugefrorene Donau. Képíró wurde dafür noch während des Krieges in Ungarn zu zweimal zehn Jahren verurteilt aber nach der deutschen Besetzung Ungarns 1944 auf freien Fuß gesetzt.

Ein ungarisches Militärgericht befand Képíró und 13 weitere Angeklagte im Januar 1944 der Anstiftung zum Massenmord im Zuge des Massakers von Novi Sad, bei dem mehr als 1000 Menschen erschossen und in die Donau geworfen wurden, für schuldig und verurteilte die Angeklagten zu Haftstrafen zwischen 10 und 15 Jahren. Képíró wurde dabei zu 10 Jahren Haft verurteilt.

August 1948 floh er zusammen mit anderen Nationalsozialisten nach Argentinien. Dort nahm er eine andere Identität an und heiratete.

Nach fast 50 Jahren in Südamerika schien Képíró das Heimweh eingeholt zu haben. Er fragte in Budapest diskret nach, ob gegen ihn etwas vorliege. Obwohl Kriegsverbrechen nicht verjähren, ließ man ihn 1996 ins Land. Tatsächlich konnte er dann 15 Jahre unbehelligt unter seinem echten Namen in Budapest leben. Zuletzt wohnte er gegenüber einer Synagoge, als ihn der Nazijäger Efraim Zuroff, Leiter des Wiesenthal-Zentrums, aufspürte.

Am 5. Mai 2011 begann sein Prozess in Budapest. Képíró wurde der Mord an 36 Menschen in Novi Sad zur Last gelegt. Er erklärte sich zum Prozessauftakt für unschuldig. Bei dem Massaker sei er zwar anwesend gewesen, habe aber niemanden getötet und nicht einmal ein Gewehr abgefeuert.

Am 18. Juli 2011 wurde Képíró in erster Instanz freigesprochen.

am 03. 09.2011 starb Képíró in einem Budapester Krankenhaus im Alter von 97 Jahren.