NS Jurist u. Regierungsrat

* 05.10.1895 in Marienwerder

Nach dem Schulbesuch studierte Janich Rechtswissenschaften. Er beendete das Studium mit der Promotion zum Dr. jur. Anschließend trat er als Regierungsassessor in den Verwaltungsdienst ein. 1926 wurde er zum Regierungsrat, 1928 zum Oberregierungsrat des Preußischen Innenministeriums ernannt. Ebenfalls 1930 wurde er zum stellvertretender Leiter der politischen Gruppe derselben Abteilung ernannt.

1930
Ministerialrat im Preußischen Innenministerium

19.06.1933
Ministerialrat im Geheimen Staatspolizeiamt (Polizeipräsidium Berlin)
Zimmer 202 Dezernent (Dezernat II Verbote und Beschlagnahmen)

20.01.1934
Regierungsrat im Geheimen Staatspolizeiamt (Polizeipräsidium Berlin)
Zimmer 211 Dezernent (Dezernat II A Juristische Abteilung)

15.02.1934
Regierungsrat im Landwirtschaftsministerium
(produktive Verwendung der KZ-Häftlinge in den Moorlagern)

1937
Da ihm aber aus der Partei weiterhin seine Aktivität gegen die Nationalsozialisten vor 1933 vorgehalten wurde, wurde er aus dem Staatsdienst entlassen,.

00.05.1937
Gründung einer Rechtsanwaltsgemeinschaft mit Schönner Kurt und Freiherr von Senden, Sitz der Kanzlei: Berlin Unter den Linden 38

nach 1945
Personalreferent beim Oberpräsidium Düsseldorf
(dort aufgrund seiner politischen Belastung aus dem Staatsdienst entlassen)

nach 1945
Rechtsanwalt und Notar in Solingen Kölner Straße 65
(dort noch 1967 nachweisbar)

Christoph Graf beschreibt Janichs Karriere: „Ein interessanter Fall eines republikanischen, außerordentlich erfolgreichen und antinazistischen Karrierebeamten an entscheidender Position des preußischen Innenministeriums, der nach dem Papenputsch offenbar völlig umschwenkt und auch 1933 übernommen, ja mit ausgesprochen heiklen Aufgaben betraut, schon vor dem Abschied von Diels aber entfernt wird. Von Diels als rechtlich gesinnter Beamter gelobt, von republikanisch gesinnten Beamten der Politischen Polizei hingegen als opportunistischer NS-Sympathisant ab 1932 bezeichnet. Wohl typisches Beispiel einer damals weitverbreiteten Beamten-Mentalität.“