SS-Scharführer

* 16.06.1922 Wien
1947 in Salzburg verhaftet und an die Tschechoslowakei ausgeliefert
+ 17.09.1948 in Litormerice gehängt

SS-Scharführer Rudolf Haindl war Vertreter des Lagerinspekteurs im Ghetto Theresienstadt
Zu jeder Tages- und Nachtzeit tauchte Haindl auf, da, wo man ihn nicht erwartete. Er fuhr auf seinem Fahrrad und machte jeden Winkel der Stadt unsicher. Er schien immer bestens informiert, fand in den Taschen der kontrollierten Personen Tabak, Zigaretten und andere verbotene Sachen. Prügel und Haft waren gewöhnlich die Folge.

Am 28. Februar 1945 legte er an verschiedenen Stellen der Stadt gleichzeitig 12 Brände und hatte zunächst verboten, die Feuerwehr zu rufen. Erst als die Brände ein größeres Ausmaß angenommen haben, hat er die Feuerwehr zugelassen. Den letzten Brand soll er am 4. Mai 1945 gelegt haben. Er zündete die Schuhreparaturwerkstätten in den Südbaracken an.

Vertreter des Lagerinspekteurs im Ghetto Theresienstadt
Der Bau des Krematoriums oblag der Firma Ignis Hüttenbau A.G. aus Teplitz-Schönau. Die Öfen, die den Mittelraum einnahmen, wurden von der Firma Siemens geliefert. In einem Vorraum konnten die Särge abgestellt werden, ein Nebenraum stand für Obduktionen zur Verfügung, ein weiterer Anbau diente als Aufenthaltsraum für die Wachmannschaft, die hier Dienst tat. Durchschnittlich 18 Häftlinge mußten hier – teilweise in Schichten – ihren Dienst versehen, der nicht selten von dem SS-Mann Haindl oder dem Kommandanten selbst überwacht wurde.

Gerichtsverfahren nach 1945
Litormerice Ls 147/1948
LG Wien Vg 1 Vr 8881/46
LG Wien 31 Vr 1814/56