SS-Unterführer und Ministerialrat
* 24.08.1899 in Illingen (Saar)
† 10.12.1964 in Mainz
20.01.1934
Persönlicher Referent des Leiters des Geheimen Staatspolizeiamtes (Polizeipräsidium Berlin)
Zimmer 23
1934-1936
Staatsanwaltschaftsrat bei der Staatsanwaltschaft Berlin
1937-1939
Landgerichtsdirektor im Landgerichtsbezirk Berlin
1940-1941
Ministerialrat beim Reichsjustizministerium
nach 1945
Bei Altmeyer Hans-Josef dürfte es sich vermutlich um den im Bundesinnenministerium beschäftigten Ministerialrat Altmeyer handeln.
Lebensdaten
Altmeyer war der Sohn eines Bahnhofsvorstehers. In seiner Jugend besuchte er die Volksschule in Fischbach bei Saarbrücken und Gymnasien in Trier und Kreuznach. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften. Mit Assessordienstalter vom 16. Dezember 1930 wurde Altmeyer in den Staatsdienst aufgenommen. In den folgenden Jahren war er bei der Regierung in Marienwerder tätig.
Durch besonderen Erlass vom 5. Dezember 1933 wurde Altmeyer für drei Monate zum Geheimen Staatspolizeiamt abgeordnet, wo er ausweislich des Geschäftsverteilungsplanes der Gestapo vom 22. Januar 1934 die Stellung eines persönlichen Referenten des Gestapo-Chefs Rudolf Diels übernahm.
In der Forschung hat diese Personalie wiederholt Verwunderung ausgelöst. So schrieb Christoph Graf: „Auffällig dass ein junger Assessor ohne erkennbare Bindung an eine Parteiorganisation von Diels als Mitarbeiter nach Erlass des 2. Gestapogesetzes aus der Provinz herangeholt wird.“
Altmeyers Abordnung wurde am 22. März 1933 auf Ersuchen Diels bis zum 30. April 1934 verlängert, bevor er zum 1. Mai wieder dem Preußischen Innenministerium zur Verfügung gestellt wurde.
Von 1934 bis 1936 amtierte Altmeyer, der seit dem 1. Mai 1937 der NSDAP angehörte (Mitgliedsnummer 3.933.983), als Staatsanwaltschaftsrat bei der Staatsanwaltschaft Berlin und danach von 1937 bis 1939 als Landgerichtsdirektor im Landgerichtsbezirk Berlin. Von 1940 bis 1941 war er als Ministerialrat beim Reichsjustizministerium tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Altmeyer als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen auf. Graf spekuliert zudem, dass Altmeyer eventuell mit einem nach 1945 im Bundesinnenministerium beschäftigten Ministerialrat Altmeyer identisch war. Joseph P. Krause verwies dagegen in einem kritischen Schreiben an den Bundespräsidenten, das die fragwürdige personelle Kontinuität der höheren Verwaltung zwischen der NS-Zeit und der Bundesrepublik zum Inhalt hatte, auf einen Ministerialrat Josef Altmeyer im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen:
„Kannte man nicht den Josef Altmeyer als SS-Unterführer und Mitglied der „Leibstandarte Adolf Hitler" mit der niedrigen Nummer 236 109, heute Ministerialrat und Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen?