Anthropologe und NS-Rassentheoretiker.

* 13.05.1905 in Wien
† 01.11.1997 in
Mondsee

Wolfgang Abel, Sohn des Paläontologen Othenio Abel, arbeitete seit 1931 am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI). 1933 trat er in die NSDAP ein. Er war beteiligt an Zwangssterilisationen von Kindern aus Beziehungen deutscher Frauen mit farbigen französischen Kolonialsoldaten, die in der Zeit der Ruhrbesetzung gezeugt wurden (Rheinlandbastarde). Darüber schrieb er 1934 in der Zeitschrift Neues Volk einen Artikel mit dem Titel Bastarde am Rhein. Im selben Jahr wurde Abel zusätzlich zu seiner Tätigkeit am KWI Dozent im Fach Anthropologie sowie stellvertretender Leiter der Abteilung Rassenpflege der Deutschen Hochschule für Politik.

Nach seinem Eintritt in die SS im Jahre 1935 arbeitete er als Experte für das Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) der SS und als Obergutachter für das Reichssippenamt. Am KWI stieg Wolfgang Abel 1940 zum Abteilungsleiter Rassenkunde auf. Im Juli 1941 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Zuvor bereits Assistent des Eugenikers Eugen Fischer, wurde er 1942 dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Rassenbiologie. Nebenbei arbeitete er in dieser Zeit für das Oberkommando des Heeres (OKH).

Im Rahmen des Generalplan Ost erarbeitete Abel im Mai 1942 einen Plan für eine fortschreitende Ausschaltung der russischen Rasse, mit dem er alle nordischen russischen Typen germanisieren und den Rest nach Sibirien abschieben wollte.

Zusätzlich zu seiner Lehrtätigkeit am KWI für Anthropologie übernahm Wolfgang Abel 1943 die Leitung des Instituts für Rassenbiologie der Deutschen Hochschule für Politik.

Nach 1945 lebte er als Privatier in Österreich.