SS-Hauptsturmführer

* 11.09.1907 in Pommsen
+ 1982

ab Juni 1941 Kommandoführer im KL Sachsenhausen (NL Drögen)
Blockführer in der Isolierung des KZ Sachsenhausen und Arbeitskommandoführer beim Bau des SS-Schießstandes und im Außenlager Klinkerwerk

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

am 20.01.1960 wird der ehemalige SS-Oberscharführer Richard Bugdalle von einem Münchner Schwurgericht (LG München I, 600120) wegen 14fachen Mordes an Insassen des Konzentrationslagers Sachsenhausen zu lebenslanger Haft verurteilt
(wegen Ermordung von Häftlingen durch Pfahlhängen, Ersticken, Erschlagen, Zertreten)

Bericht von einer Mordaktion auf dem Appellplatz des Klinker-Häftlingslagers im Winter 1941/42.
Dabei starben 40 Männer, ausschließlich nicht mehr Arbeitsfähige, im Lagerjargon "Muselmänner" genannt, unter ihnen eine Gruppe Polen.
Ein Augenzeuge, der mit anderen Häftlingen auf dem Appellplatz stand, weil er zum Zahnarzt und Arzt im Hauptlager geführt werden sollte, berichtet:
"Im Winter 1942/Januar-Februar: Zu der auf dem Appellplatz stehenden Gruppe Muselmänner trat Bugdalle mit einigen SS-Männern und einem Hund heran". Er gab den Auftrag, »mit diesen kranken Menschen Sport zu treiben, laufen, wie ein Frosch springen und rollen um die eigene Achse wälzen. Bugdalle versetzte den auf der Erde liegenden Häftlingen immer wieder Fusstritte. Nach einiger Zeit gab er den Befehl, sie mit Wasser zu begießen und das aus Schläuchen, welche an Hydrante angeschlossen waren. Infolge dieses Begiessens bei einigen Grad Frost froren die Häftlinge an die Erde an. Die meisten der Häftlinge lebten nicht mehr. Einige von ihnen gaben noch schwache Lebenszeichen. Wir legten alle auf einen Kohlenwagen wo sie dann ins Lagerkrematorium nach Sachsenhausen gefahren wurden. Am Abend fand ich einige Leichen aus der obengenannten Gruppe Muselmänner und erfuhr, dass sie infolge prügeln, hetzen mit Hunden, begiessen mit Wasser und von Bugdalle veranstaltetem Sport gestorben waren. Die Gruppe der Muselmänner betrug 40 Personen.