SS-Oberscharführer
* 14.01.1911 in Liedolsheim
† 17.09.1977 in Karlsruhe
Reichsdeutscher
Volksschule
Fortbildungsschule
Beruf: Landwirt
ab 00.01.1931
Mitglied der NSDAP
ab 00.01.1931
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 162 084)
(letzter bekannter Dienstgrad: SS-Unterscharführer)
ab 1933
Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV)
ab 01.07.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
01.07.1940
Beförderung zum SS-Schützen
ab 1941
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Groß-Rosen
12.07.1941
Beförderung zum SS-Sturmmann
ab 00.11.1941
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Majdanek
(Kommandoführer)
(Im Zuge der Sonderaktion 1005 wurden 1942 auf dem Lagergelände bei ansteigender Todes- und Mordrate auch Leichen von Häftlingen exhumiert und auf Anhänger verladen, die von Bulldogs in einen nahegelegenen Wald gefahren wurden. Dort wurden die Leichen von einem Häftlingskommando unter der Leitung von Seitz und der technischen Kontrolle eines SS-Mannes des Sonderkommandos 1005 auf einem Rost mittels Heizöl verbrannt. Dies geschah, weil das Krematorium in Majdanek einer Nachkriegsaussage von Seitz folgend zu klein war. Die Häftlinge solcher Arbeitskommandos wurden nach einiger Zeit als „Geheimnisträger“ ermordet und durch neue ersetzt.)
20.12.1943
Beförderung zum SS-Unterscharführer
ab 00.05.1944
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
Ab Mai 1944 war er unter Otto Moll, dem Bevollmächtigten für die Vernichtung der ungarischen Juden (sog. Ungarn-Aktion), als Leiter der Birkenauer Krematorien IV und V eingesetzt, während Muhsfeldt dort die Krematorien II und III leitete. Laut dem jüdischen Auschwitzüberlebenden Miklós Nyiszli war Seitz einer der „skrupellosesten Mörder der Krematorien“.
ab 00.01.1945
Im Zuge der Räumung des KL Auschwitz gehörte Seitz zu einer Gruppe von sechs „Vernichtungsspezialisten“, die im Januar 1945 in das KL Mauthausen versetzt wurden.
16.02.1945
Beförderung zum SS-Oberscharführer
1961
Um alle Spuren dieses Verbrechens zu beseitigen, wurde die Sonderaktion 1005 durchgeführt. Auch Menschen, die im Konzentrationslager vergast wurden oder auf andere Weise umgekommen waren, wurden fortan auf diese Weise „entsorgt“. Im Jahr 1961 beschrieb Seitz diese Kremationsarbeit wie folgt:
Ich selbst bin etwa zweimal mit der Truppe in den Wald gegangen. Bei diesen Gelegenheiten waren 20 jüdische Arbeiter im Einsatz. Ich schätzte, dass das Waldgebiet etwa 8 Kilometer vom Konzentrationslager Majdanek entfernt war. Die Einäscherungsstätte lag mitten im Wald. Aus ausgehöhlten Eisenbahnschienen war ein Grill gefertigt worden. Als Treibstoff diente das bereits erwähnte Öl. Zu jeder Zeit hatte ich vier oder fünf SS-Sicherheitsleute bei mir, die die Gefangenen bewachten.
1975
Mittlerweile Rentner war er 1975 mit 16 weiteren Beschuldigten im Düsseldorfer Majdanek-Prozess angeklagt. Die Tatvorwürfe gegen die Angeklagten lauteten auf Mord bzw. Beihilfe zum Mord. Krankheitsbedingt schied er aus dem Prozess aus.