Zwangsarbeitslager für Juden

Gebiet
Ukraine, Oblast Lwiw, Rajon Schowkwa
Wiesenberg (Vizenberh) (heute Ortsteil von Merwytschi bei Kulykiw)

Wiesenberg wurde 1785 durch die Ansiedlung von 45 Familien aus der Pfalz gegründet.

Eröffnung
01.11.1941

Schließung
22.11.1942

Deportationen
Die Häftlinge wurden in das Zwangsarbeitslager für Juden Lemberg, Janowskastraße überstellt.
Geschlecht
Frauen, Männer und Kinder

Bemerkungen
Am 8. September 1939 wurde durch polnische Polizei und paramilitärische "Schützen" (Strzelcy) das Dorf umzingelt und die Bewohner in dem Hohlweg, der in Richtung Steinkopf führt, zusammengetrieben. Es wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt, bei denen teilweise auch Wohnungseinrichtungen zerstört und verwüstet wurden. Männer, die noch zu Hause waren, wurden zusammengeschlagen. Angeblich wurde nach Waffen gesucht, die deutsche Flugzeuge abgeworfen haben sollen. Es wurde aber nichts gefunden, außer einigen Pistolen, zu denen die Männer Waffenscheine hatten. Der polnische Pfarrer von Wiesenberg, Eduard Wiśniewski, stellte sich schützend vor seine Gemeinde und versuchte zu vermitteln. Die Frauen und Kinder, die im Hohlweg festgehalten wurden, durften erst nach mehreren Stunden wieder in ihre Häuser zurückkehren.

2003 zählte Wiesenberg 90 Hausnummern mit etwa 350 Bewohnern, zusammen mit Mierzwica sind es etwa 700 Personen. Aber die heutige Bevölkerung Wiesenbergs, die nach dem Krieg teils aus der Nachbarschaft, teils aus anderen Teilen der Ukraine und Rußlands zugezogen war, lebt in großer Armut und ist zum großen Teil arbeitslos.