Zwangsarbeitslager/Kommando (Raffinerie Vösendorf)
Gebiet
Österreich, Bundesland Niederösterreich, Bezirk Mödling
Eröffnung
Juni 1944
Schließung
April 1945
Geschlecht
Frauen
Einsatz der Häftlinge bei
Benzin-Benzol-Verband
Bemerkungen
Benzin-Benzol-Verband
Betriebsgröße: 145.000 m⊃2;
Die Raffinerie Vösendorf wird im Norden durch den Petersbach, im Osten durch die Triester Bundesstraße (B17) und im Süden durch die Wiener Außenringautobahn begrenzt.
1921 von der Danunia Mineröl Ges. mbH. in Vösendorf errichtet
1925 von der Austria Petroleum AG (Fanto AG fusioniert) übernommen
1938 wurde die Raffinerie vom Benzolverband Bochum übernommen und erweitert
1945 in den Besitz der Sowjets und wurden der Verwaltung der USIA Betriebe unterstellt
1946/47 wurde das Werk wieder instand gesetzt
Nach Inkrafttreten des Österreichischen Staatsvertrags kam die Raffinerie in den Besitz der MARTHA Erdöl GmbH., die sie an die OMV weiter verpachtete.
1958 mit Ablauf des Pachtvertrages und im Hinblick auf den Neubau der Großraffinerie Schwechat wurde die Anlage stillgelegt und demontiert.
Heute befindet sich auf dem südlichen Teil ein Tierheim des Wiener Tierschutzvereines
Josef Gohm * 20. März 1906 in Feldkirch + 07. Februar 1983 in Feldkirch
am 1. Mai 1938 Parteimitglied der NSDAP, des Weiteren war er in der Folge Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF), der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) und des NS-Bundes Deutscher Technik. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1949 dem Verband der Unabhängigen bei, nach der Gründung der FPÖ wurde er dort Mitglied.
1938 beendete er seine Selbständigkeit und war bis 1939 für die NOVA Mineralöl-AG Wien aktiv. Nach seinem Wehrdienst zwischen August 1939 und Dezember 1939 arbeitete er bis März 1941 als Chemiker beim Benzol-Verband in Bochum, danach war er bis Mai 1945 Betriebsführer der Raffinerie Vösendorf.
Als Landtagsabgeordneter wurde Gohm am 25. Oktober 1949 angelobt, noch am selben Tag erfolgte seine Wahl zum 2. Landtagsvizepräsident. Er hatte diese Funktion bis zum 28. Oktober 1954 inne und schied am 25. Oktober 1956 durch Mandatsniederlegung aus dem Landtag aus.
Am 23. August 1944 werden die südlichen Wiener Industriegebiete einschließlich der Öl-Raffinerie Vösendorf von 472 B-24s und B-17s unterstützt von P-51s und P-38s bombardiert.
Am 27. Dezember 1944 erfolgt ein weiterer Luftangriff auf die Öl-Raffinerie Vösendorf