Ghetto
Bezeichnung:
Gebiet:
Litauen, Verwaltungsbezirk Šiauliai
Eröffnung:
25.07.1941
Liquidierung:
Evakuierung der Frauen in das KZ Stutthof, von dort am 21.07.1944 in das KZ Dachau, Kdo Kaufering. Ein Transport von Frauen und Kindern vom KZ Kaunas und Außenlager Schaulen ging am 26.07.1944 in das KZ Auschwitz. Evakuierung der Männer in das KZ Stutthof, von dort am 21.07.1944 in das KZ Dachau, Kdo Kaufering.
Deportationen:
Einsatz der Häftlinge bei:
Art der Arbeit:
Bemerkungen:
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten in der Stadt über 5.300 Menschen jüdischen Glaubens. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 flohen etwa 1.000 von ihnen ins Innere der Sowjetunion.
Am 26. Juni wurde die Stadt von den Deutschen besetzt und es begannen antijüdische Ausschreitung bei denen in den folgenden zwei Wochen von Deutschen und Litauern 1.000 jüdische Einwohner ermordet wurden.
Am 25. Juli 1941 begannen die Einrichtung von Ghettos in den Stadtbezirken Kaukazas und Trakai.
Ein Judenrat unter Mendel Leibowitsch wurde eingerichtet. Während 1.000 jüdische Einwohner nach Žagarė verschleppt wurden, flüchteten sich etwa die gleiche Anzahl aus den umliegenden Städten und Ortschaften in die Ghettos der Stadt, so dass Ende 1941 4.500 bis 5.000 Menschen im Ghetto lebten.
Bis September 1943 musste die Ghettobevölkerung für die Deutschen Zwangsarbeit leisten, u.a. beim Bau des Flughafens von Zokniai, beim Torfstechen, in den Waffenarsenalen von Linkaičiai, in Ziegeleien und Kalksteinbrüchen der Umgebung sowie in Gerbereien und Leinwandfabriken in Šiauliai selbst.
Ab September 1943 wurde das Ghetto in ein Konzentrationslager umgewandelt. Am 5. November 1943 fand dann wieder eine Aktion statt, bei der 574 Kinder sowie alte und behinderte Ghettobewohner in Vernichtungslager deportiert und dort ermordet wurden.
Als sich im Juli 1944 die Rote Armee der Stadt näherte, wurden die restlichen Bewohner der Ghettos in das KZ Stutthof gebracht, wo die meisten von ihnen ermordet wurden. Etwa 500 jüdische Einwohner von Šiauliai, weniger als 10% der Vorkriegsbevölkerung, überlebten.
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