Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht
Bezeichnung: Lager IX ; Stalag VI B, Versen; Stalag VI C; Bathorn
Gebiet: Preußen (Provinz Hannover)
Eröffnung: 21.06.1939; Mitte September 1939 als Kriegsgefangenenlager; 16.11.1944 (als KZ-Außenlager)
Schließung: Mitte September 1939 (als Strafgefangenenlager); ab 25.03.1945: Evakuierung der KZ-Häftlinge nach Cloppenburg
Deportationen:
Häftlinge: In Versen und den Zweitlagern befanden sich kurzfristig 5.000 polnische Kriegsgefangene. Von 1940 bis Mai 1942: etwa 10.000 französiche, 1.000 belgische, 200 polnische Kriegsgefangene. Dazu kommen etwa 800 Gefangene aus Südeuropa sowie nach einer Meldung vom 01.09.1941 über 8.500 sowjetische Kriegsgefangene. Bis zum 01.04.1942 verringerte sich die Zahl der sowjetischen Gefangenen auf 1.340. Ab 1943 waren in Versen italienische Militärinternierte inhaftiert.
Geschlecht: Männer
Einsatz der Häftlinge bei:
Art der Arbeit:
Bemerkungen: Das Lager befand sich im Westen außerhalb von Versen. Mitte September 1939 wurde es als Kriegsgefangenenlager der Wehrmachtsverwaltung übergeben. Das Lager wurde 1938 für 1.500 Strafgefangene errichtet. In Versen befand sich mit dem Stalag VI B eines der beiden Kriegsgefangenstammlager in der Emsland-Region, die zum Wehrbezirk VI Münster gehörten. Dem Stalag VI B Versen unterstellt waren die Zweitlager VI Oberlangen, VIII Wesuwe und X Fullen, im Mai 1942 als Verwaltungseinheit aufgelöst, wurden alle Lager, auch IX Versen, Zweitlager von Stalag VI C Bathorn; dies blieben sie bis zum Oktober 1944, als alle Lager dem Stalag VI F Münster unterstellt wurden. Die Abnahme der Häftlingszahl innerhalb eines halben Jahres um etwa 7.000 sowjetische Kriegsgefangene ist höchstwahrscheinlich mit dem Tod dieser Gefangenengruppe zu erklären. Es ist anzunehmen, daß die sowjetischen Gefangenen durch Vorenthalt des Lebensnotwendigen getötet wurden.
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