Lager der III. SS-Baubrigade

Bezeichnung:

Gebiet:
Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Köln, Kreisfreie Stadt Köln

Eröffnung:
Nach Ankunft des Transports, der am 18.09.1942 in Buchenwald abging

Schließung: 10.05.1944 Überstellung nach Wieda

Deportationen:
Am 01.11.1943: 94 nach Düsseldorf, Kdo Berta; am 25.10.1943: 212 Russen nach Buchenwald; im Juli 1943: 5 Niederländer nach Buchenwald

Häftlinge:
Im September 1942: 300; im November 1942: ca. 1.000; im März 1943: 53; im Juli 1943: ca. 1.000; im Januar 1944: höchste Belegstärke mit 1.686 Häftlingen. Insgesamt haben ca. 6.000 Häftlinge das Lager durchlaufen. Unter den Häftlingen befanden sich Belgier, Bulgaren, Deutsche, Engländer, Esten, Franzosen, Griechen, Italiener, Jugoslawen, Litauer, Luxemburger, Niederländer, Polen, Russen, Rumänen, Spanier, Tschechen und Staatenlose, wobei die größten Gruppen sich aus Russen und Polen zusammensetzten. Nach Kategorien wurden Politische, Berufsverbrecher, Homosexuelle, Asoziale, Zigeuner, Wehrunwürdige, Sicherungsverwahrte und Juden in Köln inhaftiert, wobei die politischen Häftlinge in der Mehrheit waren.

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei:
Leiter für Sofortmaßnahmen, Stadt Köln; Arbeiten für die Baufirma Theodor Wilderman und das Domkapitel; DAF; NAPOLA; NSDAP-Kreisleitung; SS-Standarte 58; Westdeutscher Beobachter; Möbelfabrik Mellmann; Fleischerei Ohrem, Deutz; Großhandel für Eisen- und Haushaltswaren Fa. Schulze-Berl, Nippes; Autofabrik, Inh. Walter Esser

Art der Arbeit:
Einrichtung des Lagers, Bergung von Blindgängern, Bunkerbau, Trümmerbeseitigung, Bergung von Verschütteten, Abtransport von Leichen, Verladearbeiten, Instandsetzung von Gas- und Wasserleitungen; Wohnungsbau

Bemerkungen:
Köln war die erste Stadt, in die Häftlinge der SS-Baubrigaden zur Behebung von Schäden nach Bombenangriffen entsandt wurden. Die ersten 300 Häftlinge mußten die Kongreßhalle auf dem Messegelände als Unterkunft für etwa 1.000 Häftlinge umbauen. Die Bewachung schwankte zwischen 40-90 Angehörigen der SS, Wehrmacht und Polizei. Auf dem Gelände waren ebenfalls Gefangene der Gestapo-Köln untergebracht, die teilweise der Baubrigade unterstellt wurden. 157 Häftlinge konnten fliehen.


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