Hauptquartier für Arbeitskraftbeschaffung

Hauptquartier für Arbeitskraftbeschaffung für Deutschland

Ukraine, Oblast Stadt Kiew, Kreisfreie Stadt
Kiew

In Kiew befand sich das Umschlagslager im Haus des ehemaligen Bezirkskriegskommissariats in der Lwover Straße 27.

1942 wurden das Haus und der Hof mit Stacheldraht umzäunt und über das Tor hängte man ein Schild auf dem stand:
„Hauptquartier für Arbeitskraftbeschaffung für Deutschland.
Kiew – Ukraine. Umschlagslager.“

Leiter dieses Hauptquartiers war ein Deutscher namens Krause. Die „Arbeiter“ bekamen täglich eine dünne Suppe, ohne Kartoffeln und 200g Brot. Für den geringsten Ungehorsam wurden die Menschen hinter Gitter gebracht. Geschlafen hat man auf dem Zementboden. Die Einwohner der Hauptstadt haben die schrecklichen Szenen jeden Tag gesehen. Aber so wurde nicht nur mit denen umgegangen, die zur Arbeit fahren sollten, sondern auch mit ihren Verwandten, die sie bis zum Lager begleiteten. Manchmal wurden sie mit Gewehren in den Dreck geschlagen. Junge Frauen wurden auf den Toiletten vergewaltigt.
Den Menschen, die in das Umschlagslager gerieten, stellte man durchnummerierte Bescheinigungen aus, in denen bemerkt wurde, dass sie würdig für den Arbeitstransport nach Deutschland waren und es nicht wagen dürfen, den Sammelpunkt bis zur Abfahrt zu verlassen. Solche Bescheinigungen musste man sorgfältig aufbewahren, weil man nur gegen Vorlage dieser Bescheinigung etwas zu essen erhalten konnte.