Außenlager Kaufering III

Außenlager des Konzentrationslagers Dachau

Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landkreis Landsberg am Lech

Eröffnung: Mai 1944

Schließung: 25.04.1945

Deportationen:
Am 01.10.1944: 59 nach KZ Auschwitz; 25.10.1944: 231 nach KZ Auschwitz; 520 nach Lager I; 1 nach Lager II, 346 nach Lager IV, 425 nach Lager VI, 39 nach Lager VIII, 14 nach Lager X, 37 nach Dachau, 134 nach Leitmeritz, 68 nach Augsburg

Häftlinge: Etwa 2.000, v. a. Juden

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: Fa. Moll, OT-Oberbauleitung Kaufering

Art der Arbeit: Eisenbahn- u. Betonbau

Bemerkungen:
"Kaufering III" lag direkt an der Bahnlinie in der Gleiskurve zwischen Landsberg und
Kaufering und hatte neben den Häftlingsunterkünften einen Krankenblock, eine Ka-
postube, eine Schreibstube, Werkstätten, eine Bekleidungskammer, eine Totenkammer
und eine Lagerküche. Die Häftlingsunterkünfte waren Erdhütten, daneben gab es
Holzbaracken für verschiedene Nutzungen.

Das Lager wurde von I in III umbenannt und konnte ca. 3.000 Häftlinge aufnehmen. Die Gründung des Lagers im Mai 1944 kann sich zumindest nicht auf das Eintreffen der jüdischen Häftlinge beziehen, da diese nicht vor dem 18.06.1944 angekommen sind. Im Lager III wurden 325 Tote registriert und insgesamt 3.916 Zugänge

Lage heute
KZ Lager Kaufering III, Hiltistraße, Kaufering, Landsberg am Lech, Oberbayern, Bayern, Deutschland

27.04.1945
Am 27. April 1945 marschierten die ersten Einheiten in die Außenlager Kaufernig und Landsberg ein. KZ-Außenlager Kaufering VII, befreite Teile der 103. Infanteriedivision der 7. US-Armee und der 101. Luftlandedivision. Sie saßen auf der Ladefläche eines Lastwagens und fuhren auf den sichtbaren Rauch am Horizont zu. Zu ihnen gehörten: Fallschirmjäger des 506. Fallschirm-Infanterieregiments – Sergeant Ralph Bennet und Private Mario DiCarlo. Jahre später erinnerten sie sich an den schockierenden Anblick, den sie dort sahen. Sie erinnerten sich an zwei Haufen verkohlter Leichen zwischen den Baracken und an einen unglaublichen Gestank, der in der Luft hing. Als sie die Türen der Kaserne öffneten, sahen sie halbtote Menschen, die bei ihrem Anblick zu weinen begannen. Das Lager wurde vom SS-Personal verlassen, aber etwa ein Dutzend Wachen wurden in den umliegenden Wäldern gefangen genommen und an den Ort der Tragödie gebracht. Aus Wut hätten die Soldaten die Wachen* fast gelyncht. Nachdem andere Einheiten das Außenlager verlassen hatten, übernahm die amerikanische 12. Panzerdivision die Kontrolle, die am selben Tag im Lager eintraf. Nach dem Krieg lebten jedoch bis in die 1960er Jahre Vertriebene und Flüchtlinge in den erhaltenen Gebäuden.

Täter