Zwangsarbeitslager für Zivilarbeiter
Bezeichnung: Henschel-Wohnlager I
Gebiet:
Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreisfreie Stadt Kassel
Eröffnung: 1940
Schließung:
Deportationen:
Häftlinge:
Zivilarbeiter und Kriegsgefangene sowie unerwünschte Elemente
Geschlecht:
Einsatz der Häftlinge bei: Fa. Henschel und Sohn
Art der Arbeit:
Bemerkungen:
© 2009 tenhumbergreinhard.de (Düsseldorf)
Geschichte des Lagers
Das Lager Holländische Straße war das erste einer großen Zahl von der Firma Henschel und Sohn überwiegend auf eigenen Grundstücken oder durch Pachtverträge beschafft eingerichteten Ausländerlagern.
Es wurde als Henschel-Wohnlager I geführt, gelegentlich auch Lager Mittelfeld (weil es in unmittelbarer Nähe zum Werk Mittelfeld der Fa. Henschel lag) genannt und als Zwangsarbeiter-Massenunterkunft 1940 eingerichtet.
Es befand sich zwischen der Holländischen Straße und dem Struthbachweg.
Es war für mehr als 2000 Arbeiter, vorwiegend aus dem westlichen Ausland, eingerichtet. Wie fast alle großen Lager schloß es Zivilarbeiterabteilungen und Kriegsgefangenenabteilungen in getrennten Baracken ein.
Bei einem Luftangriff im Oktober 1943 wurde es weitgehend zerstört; die Zwangsarbeiter wurden mehrere Wochen in Zelten und später in Schulgebäuden (z.B. Fasanenhofschule, Paul von Hindenburg-Schule in der Schulstraße) untergebracht.
Die Macht im Lager übte der Lagerführer bzw. der Oberlagerführer gemeinsam mit dem Werkschutz der Fa. Henschel aus, der sich seinerseits auf ausländische Mitarbeiter stützen konnte.
Der Werkschutz der Fa. Henschel war bereits 1940 formell zur Hilfspolizei ernannt worden, so dass den Mitgliedern ähnliche Befugnisse wie Polizeibeamten zustanden. Außerdem griff die Werkschar (NSDAP-Aktivisten im Betrieb) bei der Betreuung der Ausländer ein.
Wachmanschaft
Werkschutz der Fa. Henschel
NSDAP-Aktivisten im Betrieb