Gefängnis
Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Karlsruhe, Landkreis Karlsruhe
Im Gefängnis in der Riefstahlstrasse wurden in der NS-Zeit verschiedene Gegner des Regimes inhaftiert. Die politischen Häftlinge wurden ebenso wie viele jüdische Karlsruher hier festgehalten, bevor sie in Konzentrationslager transportiert wurden.
Im November 1938 wurden die jüdischen Männer, die nach der Pogromnacht verhaftet worden waren, nach vielen Schikanen in das Gefängnis in der Riefstahlstraße gebracht, bevor sie in der Nacht darauf nach Dachau transportiert wurden. So zum Beispiel diejenigen, die im Hotel ‚Nassauer Hof’ in der Kriegsstraße gewohnt hatten, das in dieser Nacht von SA und SS verwüstet worden war.
Auch nach Karlsruhe verschleppte Zwangarbeiter saßen in der Riefstahlstraße ein. Sie waren nicht nur Repressionen bei der Zwangsarbeit und in ihren Unterkünften ausgesetzt. Gegen sie konnten auch Haftstrafen verhängt werden, die sie entweder in den von den Polizeistellen unterhaltenen Arbeitslagern oder im Gefängnis in der Riefstahlstraße zu verbüßen hatten.
13.04.1939
Am 13.04.1939 wird der am 24.04.1911 in Konnersreuth geborene Politiker Neumann Ferdinand im Gefängnis Karlsruhe aufgenommen. Die Dauer der Haft in Karlsruhe ist unklar. Ferdinand Neumann wurde am 13.04.1939 vom Gefängnis Heidelberg Oberer Fauler Pelz 1 überstellt. Er war vom 06.04.1939-13.04.1939 im Gefängnis Heidelberg inhaftiert („Schutzhaft“). Ferdinand Neumann ist am 22.02.1999 in Frensdorf verstorben.